- Die Zürcher Nationalrätin Priska Seiler Graf nimmt sich aus dem Rennen für die Nachfolge von Christian Levrat an der Spitze der SP Schweiz.
- Davor hatte der Walliser Nationalrat Mathias Reynard in einem Interview mit der Zeitung «Le Nouvelliste» erklärt, dass er seine Kandidatur für das SP-Präsidium aufgebe.
- Stattdessen will er 2021 den einzigen Sitz der SP im Walliser Staatsrat sichern.
- Reynard und Seiler Graf hatten sich für ein Co-Präsidium beworben. Mit ihrem Rückzug ist der Weg frei für das Duo Mattea Meyer und Cédric Wermuth.
«Ich möchte meinem Kanton und seinen Bewohnern zurückgeben, was sie mir bisher ermöglicht haben», begründete Reynard seinen Entscheid. Er wolle versuchen, den seit 2009 von Esther Waeber-Kalbermatten gehaltenen SP-Sitz in der Walliser Kantonsregierung zu sichern. Die Wahl findet im März 2021 statt.
Zudem gab er an, dass es nicht Druck aus der Partei oder aus der Bevölkerung gewesen sei, der ihn zu diesem Entscheid veranlasst habe.
Es sei vielmehr der Eindruck gewesen, dass er für seinen Kanton nützlicher sein könnte, als für die SP Schweiz. «Mein Herz und mein Mut sind hier.»
Nach Reynards Ankündigung zieht sich auch seine Co-Kandidatin Priska Seiler Graf zurück. Sie sei überzeugt gewesen von der Doppelkandidatur, sagte sie gegenüber Radio SRF:
«Es wäre eine starke Kandidatur gewesen, aber sie hat nur zu zweit Sinn gemacht, nun ist das nicht mehr so.» Reynard einfach zu ersetzen, sei auch keine Option: «Das wäre ein kompletter Neuanfang», sagte Seiler Graf.
Ich finde es wichtig, dass wir gute Leute in den Kantonsregierungen haben.
Sie verstehe Reynards Entschluss, den sie gemeinsam gefällt hätten. Es stimme für sie, auch wenn sein Rückzug Konsequenzen für ihre Kandidatur habe. Sie hätte an seiner Stelle auch so gehandelt, erklärt Seiler Graf: «Ich finde es wichtig, dass wir gute Leute in den Kantonsregierungen haben.»
Weg frei für das Duo Wermuth/Meyer
Gemeinsam um das SP-Präsidium bewerben sich nun noch der Nationalrat Cédric Wermuth (AG) und die Nationalrätin Mattea Meyer (ZH). Ferner kandidiert der auf nationaler Ebene kaum bekannte Berner Martin Schwab für den Posten.
Die Nachfolge von Christian Levrat hätte eigentlich im April geregelt werden sollen – doch das Vorhaben wurde aufgrund der Coronakrise auf den Oktober verschoben. Die Kandidatinnen und Kandidaten haben ihre Bewerbungskampagnen bis August sistiert.