In der Schweiz gibt es neuerdings eine Newsplattform, die in Leichter Sprache geschrieben ist. Leichte Sprache bedeutet, dass ein sehr einfaches Deutsch verwendet wird. Damit sollen auch Menschen die Nachrichten verstehen können, die Mühe haben, die Standardsprache zu verstehen.
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Das klingt dann etwa so: «Das Coronavirus ist immer noch da. Vielleicht stecken sich bald wieder mehr Menschen mit dem Virus an. Dann breitet sich das Virus wieder schnell aus. Die Forscher sagen dazu: Zweite Welle. Die Forscher warnen vor der zweiten Welle.»
Alle brauchen wichtige Informationen
Eine der beiden Initiantinnen von Infoeasy ist Andrea Sterchi. Die Idee für die Website sei ihnen in der Coronakrise gekommen: «Gerade in einer Zeit wie jetzt sind Informationen sehr wichtig», begründet Sterchi ihr Engagement.
Viele Menschen aber verstünden die Texte kaum, die in den Medien oder auf den Websites von Behörden und Organisationen publiziert werden. Sie seien oft zu kompliziert geschrieben – mit Schachtelsätzen und gespickt mit Fremdwörtern.
Hunderttausende Menschen betroffen
In der Schweiz gebe es mehrere Hunderttausend Menschen, die wegen einer Lern-Beeinträchtigung oder weil sie fremdsprachig seien die Leichte Sprache nutzen könnten, sagt Sterchi. «Unsere Leserinnen und Leser können sich selber durchklicken und lesen, was sie interessiert – ohne fremde Hilfe.»
Infoeasy ist noch in der Aufbauphase; der Betrieb der Website wird mit Crowdfunding finanziert, die beiden Initiantinnen arbeiten ehrenamtlich. Sie übertragen Texte aus den Medien oder von Behördenseiten in Leichte Sprache mit einem Link auf die Originalnachricht. Es gibt zudem die Möglichkeit, sich die Nachricht vorlesen zu lassen.
Falls es gelinge, genügend Leserinnen und Leser anzusprechen, so hofft Sterchi, könne mittelfristig eine bezahlte Redaktion aufgebaut werden. So könnte auch das Themenspektrum der Nachrichten erweitert werden.