500 Jahre alt ist das Zeughaus, in dem das Museum BL in der Baselbieter Hauptstadt zu Hause ist. Das Holzwerk des alten Gebäudes ist überlastet, wie aktuelle Messungen des Kantons zeigen. Einzelne Balken weisen sogar Risse auf. Um die Besuchenden zu schützen, werden die Räume jetzt mit Stützen stabilisiert.
Wir mussten die Zahl der Besuchenden pro Räume so beschränken, dass das Holzwerk das Gewicht auch halten kann.
Die Stützen würden aber nicht ausreichen. «Wir mussten die Anzahl der Besucherinnen und Besucher pro Raum so beschränken, dass das Holzwerk das Gewicht auch halten kann», sagt Museumsdirektor Marc Limat. Neu seien nur noch 200 Personen im ganzen Museum zugelassen. «Bei jeder neuen Ausstellung müssen wir mit einem Statiker zusammenarbeiten, um abzuklären, ob das Holzwerk die Ausstellung stemmen kann.»
Um das Tragewerk zu entlasten, habe man sich dazu entschieden, bei bestehenden Ausstellungen einige Gegenstände zu entfernen. Bis es zu einer umfassenden Sanierung des Gebäudes komme, sollen die Stützen für Sicherheit im Museum sorgen.
Zweite grosse Renovation in zehn Jahren
Es ist bereits das zweite Mal in einem Jahrzehnt, dass das alte Zeughaus umfassen saniert werden soll. Für rund sieben Millionen Franken wurde das Museum BL im Jahr 2010 schon umfassend umgebaut und instandgesetzt. Die Erdbebensicherheit habe man damals nicht berücksichtigt, so Limat. Der Fokus sei auf den Innenausbau des Museums gelegt worden.
Seither habe sich viel verändert, sagt Kantonsarchitekt Marco Frigerio. Der Bund hat die Normen für Erdbebensicherheit massiv verschärft. Etappenweise habe der Kanton seit 2020 diverse Bauten im ganzen Baselbiet auf Erdbebensicherheit überprüft. «Beim Museum BL haben wir Mängel festgestellt. Die tragenden Mauern und Böden reichen nicht aus», so Frigerio. Das hätten Messungen ergeben.
Wir haben beim Museum BL Mängel festgestellt. Die tragenden Mauern und Böden reichen nicht aus.
Die Stützen sollen Anfang 2023 eingebaut werden, die umfassende Sanierung in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege soll in vier Jahren beginnen. Im gleichen Zug plant die Museumsleitung, die Technik in den Ausstellungsräumen auf den neusten Stand zu bringen. Das Museum in Liestal wird voraussichtlich während der Bauarbeiten geschlossen bleiben.