Der Lausanner Forscher Jacques Dubochet hat nach 15-jähriger Durststrecke wieder einen Nobelpreis für die Schweiz errungen.
Der 75-Jährige arbeitete ab 1987 als Professor an der Universität Lausanne. Seit 2007 ist Dubochet emeritiert. Dass hochkarätige Wissenschaftler nicht kompliziert und trocken sein müssen, stellt Jacques Dubochet schon mit seinem offiziellen Lebenslauf unter Beweis. «Von optimistischen Eltern gezeugt», steht da zu seinem Zeugungsjahr 1941.
Weiter gibt er an, schon im Alter von drei Jahren seine wissenschaftliche Karriere angefangen zu haben. Er habe im Waadtland mit «Messern, Nadeln, Schnüren und Zündhölzern» als Instrumenten experimentiert.
Schüler mit Leseschwäche
Mit 14 Jahren habe er als erster Schüler seiner Region die offizielle Diagnose Dyslexie bekommen – eine Leseschwäche. «Das erlaubte mir, schlecht in allem zu sein, und Leute mit Schwierigkeiten zu verstehen.»
1967 schloss er sein Studium als Biologe ab. 1969 begann er, die Elektronen-Mikroskopie zu studieren, die sein Hauptthema blieb.
1970 folgte die Abschlussarbeit in Genf und Basel bei Eduard Kellenberger, der ihm «Biophysik, ethische Verantwortung und nachhaltige Freundschaft» beigebracht habe. Den Nobelpreis erhält er für seine Arbeit zur Kryo-Elektronenmikroskopie.
Als Hobbys gibt der Vater zweier erwachsener Kinder unter anderem «Berge, Natur, Politik (links)» an. Dubochet ist laut SP-Nationalrat Roger Nordmann Mitglied der Waadtländer SP.