Zum Inhalt springen
Audio
Trotz ersten Bauarbeiten - die Axenstrasse bleibt noch lange ein Nadelöhr
Aus Echo der Zeit vom 02.09.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 28 Sekunden.

Nord-Süd-Nadelöhr Die Situation an der Axenstrasse bleibt verkachelt

Am Axen beginnen Vorarbeiten für eine sicherere Strassenverbindung. Doch wann diese Realität wird, bleibt offen.

Sie ist so etwas wie die Achillesferse der Nord-Süd-Strassenverbindung durch die Schweiz: Die Axenstrasse mit ihrem spektakulären Trassee entlang des Urnersees. Zwanzigmal musste sie in den vergangenen drei Jahren gesperrt werden, weil Steinschläge drohten oder Felsbrocken auf die Strasse donnerten. Ärgerlich war das nicht nur für die lokale Bevölkerung – auch der Verkehr aus dem Grossraum Zürich in Richtung Tessin und Italien fliesst über die Axenstrasse und musste regelmässig umgeleitet werden.

Tunneleingang mit Absperrung davor
Legende: Zwanzig Sperrungen in drei Jahren: Die Axenstrasse ist immer wieder wegen Steinschlägen blockiert. Keystone

Diesen Monat beginnen nun die Vorarbeiten, um die Situation zu entschärfen: Bauarbeiter errichten ein Kabeltrasse zur Baustromversorgung und eine Hilfsbrücke zur Errichtung einer Schutzgalerie im Gebiet Gumpisch, wo sich immer wieder Gesteinsmassen lösen. Dies haben die Kantone Uri und Schwyz und das Bundesamt für Strassen Astra am Donnerstag bekanntgegeben. Doch diese Vorarbeiten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich am Axen so schnell nichts ändert.

Umweltverbände fürchten mehr Verkehr

Zwar hatte der Bund hatte vor gut eineinhalb Jahren die Bewilligung für den Bau einer neuen Axenstrasse erteilt. Sie soll – abgesehen von einem kurzen Abschnitt – in zwei Tunnels verlegt werden. Kostenpunkt: Rund eine Milliarde Franken. Die heutige Strasse soll umgebaut und auf den Langsamverkehr ausgerichtet werden, als Ausweichroute jedoch erhalten bleiben.

Doch gegen das Projekt stiegen Umweltverbände auf die Barrikaden und reichten Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Die neue Route zusätzlich nur heutigen führe zu mehr Verkehr, befürchten sie. «Mit diesem Grossprojekt machen wir die Durchfahrt durch die Alpen für den europäischen Nord-Süd-Verkehr attraktiver», sagt Django Betschart, Geschäftsleiter der Alpeninitiative. Die Folge: «Noch mehr Lärm und Abgase, zum Leidwesen des Alpengebiets.»

Baudirektor hofft auf schnelles Urteil

Solange die Beschwerde der Umweltverbände hängig ist, bleibt die neue Axenstrasse blockiert. Die Vorarbeiten, die nun beginnen, sind nur möglich, weil das Bundesverwaltungsgericht der Beschwerde die aufschiebende Wirkung entzogen hat. André Rüeggsegger, Baudirektor des Kantons Schwyz, sieht dies jedoch schon mal als gutes Zeichen. «Ich gehe davon aus, dass die Baubewilligung vor Gericht gute Chancen hat», sagt er.

Audio
Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger zur Situation an der Axenstrasse
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 02.09.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 40 Sekunden.

Die Sicherheit der heutigen Strasse sei nicht gewährleistet, die Nord-Süd-Verbindung dadurch nicht zuverlässig. «Die Strasse wird teilweise innert Minuten gesperrt, die Autolenker stehen plötzlich vor geschlossenen Barrieren und kommen nur noch über weite Umwege zum Ziel», sagt Rüegsegger.

«Unsicherer Axen führt zu Staus anderswo»

Auch das Bundesamt für Strassen Astra hofft auf ein baldiges Urteil, um die neue Strasse bauen zu können. Denn die unzuverlässige Verbindung am Axen habe auch Auswirkungen aufs übrige Nationalstrassennetz, sagt Astra-Vizedirektor Guido Biaggio: «Wenn der gesamte Nord-Süd-Verkehr über Luzern umgeleitet werden muss, führt das zu massiven Staus auf den anderen Strecken».

Trassee der Axenstrasse über dem Urnersee
Legende: Spektakuläres Trassee, aber steinschlaggefährdet: Die Axenstrasse über dem Urnersee. Keystone

Allerdings: Wenn das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts da ist, können es die Umweltverbände noch immer ans Bundesgericht weiterziehen. Diese Option halte man sich offen, sagt Django Betschart von der Alpeninitiative. Und auch ohne Weiterzug dauert es noch bis zur neuen Axenstrasse: Das Astra geht davon aus, dass sie frühstens um 2031 eröffnet werden kann.

Regionaljournal Zentralschweiz, 2.9.2021, 17:30 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel