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Widerstand gegen O-Bike wächst in Zürich
Aus Schweiz aktuell vom 18.08.2017.
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O-Bikes in der Schweiz «Andere Städte nehmen sich ein Vorbild an Zürich»

In Zürich prägen die gelb-grauen Velos des Singapurer Veloverleihers O-Bike bereits seit einem Monat das Strassenbild. Wie die Stadt Zürich mit den Leihvelos umgeht, erklärt Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger.

Plötzlich waren sie da, die O-Bikes eines Singapurer Veloverleihers. Die Behörden wurden nicht informiert und bald schon sorgten die Velos für Ärger. Denn O-Bikes müssen nicht an eine Station zurückgebracht werden, sondern können einfach irgendwo auf einem offiziellen Veloparkplatz abgestellt werden und bleiben dann teilweise tagelang dort.

Nun hat die Stadt Zürich dem asiatischen Veloverleiher Auflagen gemacht. Zuständig dafür ist Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger.

SRF News: Hat sich die Situation nun verbessert?

So funktioniert O-Bike

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Eine App dient als Schlüssel. Um ein O-Bike zu entsperren, muss der QR-Code auf dem Velo gescannt werden. Danach kann das O-Bike benutzt werden und auf einem beliebigen Veloparkplatz wieder abgestellt werden. In Zürich sind 900 O-Bikes im Einsatz. Preis: 1,50 Franken pro halbe Stunde. Vor erster Reservation: Kaution von 130 Franken.

Filippo Leutenegger: Grundsätzlich sehen wir solche Initiativen von Mietvelos positiv. Aber man muss natürlich den öffentlichen Raum berücksichtigen, der ist für alle da und nicht nur für einzelne Anbieter. Im Moment ist die Situation nicht dramatisch. Aber wir müssen schauen, wie viele weitere solche Bikes nach Zürich kommen. Ich habe gehört, es seien einige hundert Velos. Wir wissen das nicht genau. Deshalb waren wir sehr interessiert an einem Gespräch mit der Firma.

Wie lief das Gespräch?

Es war etwas schwierig einen Termin zu finden. Aber das Gespräch war dann sehr konstruktiv und positiv. Wir haben uns auf einige wichtige Regeln geeinigt. Zum Beispiel, dass der öffentliche Raum nicht übermässig genutzt werden darf. Wenn zu viele Velos herumstehen, irgendwo in den Anlagen, dann werden sie von der Velo-Ordnung abtransportiert und können gegen Gebühr wieder ausgelöst werden.

Es gab wüste Bilder aus Amsterdam und London: Die beiden Städte hatten ein grosses Chaos wegen solchen Anbietern und haben die Mietvelos mittlerweile verboten. Wer kontrolliert die Velos? Sind das Angestellte von O-Bike?

Ja, natürlich. O-Bike bekommt vom Tiefbauamt eine Meldung. Wenn sie die Velos innert Tagesfrist verschieben und wieder die Situation bereinigen, dann ist das gut. Wenn nicht, werden die Velos abtransportiert. Es wird genau gleich gehandhabt wie bei allen privaten Veloeigentümern.

Aber grundsätzlich kann jeder solche Velos irgendwo hinstellen, wenn es nicht zum Chaos kommt.

Im Moment regeln wir das so. Wir sind ja liberal eingestellt. Wenn dann aber private Velobesitzer ihre Fahrräder nicht mehr unterbringen können, dann müssen wir andere Regeln anschauen. Im Moment halten wir diese minimalen Regeln aber für gerechtfertigt. Wir haben gemerkt, dass auch ausländische Städte ein grosses Interesse haben, wie Zürich das im Moment handhabt. Sie haben sich bei uns erkundigt, wie wir das machen.

Kann man O-Bike nicht verbieten?

Die Grundregeln sind relativ einfach: O-Bike ist grundsätzlich noch willkommen, aber sie dürfen den öffentlichen Raum, insbesondere die Parkierungsanlagen für Zweiräder, nicht übermässig belasten. Das heisst: Höchstens 10 Prozent einer Parkierungsanlage darf von O-Bike oder von einem anderen Veranstalter besetzt sein.

Hat die Stadt auch ein Interesse daran, dass dadurch vermehrt Leute aufs Velo umsteigen, wenn solche günstigen Mietvelos überall bereitstehen?

Ja, das ist klar. Ich denke vor allem für Leute, die pendeln, die kurze Strecken fahren müssen. Da ist das Angebot natürlich verlockend. Das unterstützt unsere Stossrichtung, effiziente Verkehrssysteme zu fördern. Solche Anbieter sind natürlich eine willkommene Unterstützung. Aber das ist keine staatliche Förderung, sondern das sind private Initiativen. Wenn das ein Beitrag zur Verkehrsstrategie ist, den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen, dann ist das willkommen.

Das Gespräch führte Iwan Santoro.

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