- Endlich mehr Platz für ÖV-Reisende: In Bern wird derzeit ein neuer RBS-Tiefbahnhof mit Zufahrtstunneln erstellt.
- Ebenso ist eine SBB-Unterführung mit grossen Zugängen zum zweitgrössten Bahnhof der Schweiz im Bau.
- Allerdings verzögert sich jetzt der Ausbau und die Kosten steigen massiv an.
- 1.5 Jahre später und total 131 Millionen Franken teurer als geplant soll das Bauprojekt realisiert werden.
«Anspruchsvolle geologische Verhältnisse und hydrologische Schwierigkeiten, Altlasten, die Corona-Pandemie und fehlende Möglichkeiten zur Beschleunigung»: Laut den Projektverantwortlichen sind das die Gründe für die Verzögerung. Nun ist geplant, den neuen RBS-Bahnhof voraussichtlich Mitte 2029 in Betrieb zu nehmen.
«Die Verspätung tut uns sehr weh», sagt RBS-Gesamtprojektleiter Adrian Wildbolz. Anstatt etwa 614 Millionen Franken wird der RBS-Bahnhof jetzt rund 730 Millionen Franken kosten.
Die Zukunft des Bahnhofs Bern: So wird er einmal aussehen
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Bild 1 von 4. Der neue RBS-Bahnhof: Grösser, heller, freundlicher – das ist das Ziel. Bildquelle: zvg/Visualisierung, Nightnurse.
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Bild 2 von 4. Die Perronhalle der SBB soll ebenfalls mehr Licht erhalten. Bildquelle: zvg/Visualisierung, arttools.
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Bild 3 von 4. Zwei neue Zugänge durch die Länggasse: Die Bernerinnen und Berner sollen mehr Möglichkeiten haben, den Bahnhof zu betreten. Bildquelle: zvg/Visualisierung, Ikonaut.
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Bild 4 von 4. Im Zuge der Bauarbeiten wird auch das Bubenbergzentrum neu gebaut. Bildquelle: zvg/Visualisierung, Nightnurse.
Ursprünglich hätte der neue RBS-Bahnhof und die SBB-Unterführung ab 2027 in Etappen eröffnet werden sollen. Der Bau des Projektes «Zukunft Bahnhof» hat 2017 begonnen.
Das grosse Projekt einfach erklärt
Der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz stösst an seine Grenzen, in den Stosszeiten herrscht grosses Gedränge. Seit 2017 sind deshalb Ausbauarbeiten im Gang. Es ist ein Jahrhundertprojekt, das den Bahnhof Bern und seine Umgebung entscheidend verändern wird. Vor allem für Autos, Velofahrende, Pendlerinnen und Pendler, sowie für das Stadtbild wird es grosse Auswirkungen geben.
Grundsätzlich gibt es zwei grosse Teilprojekte: Einen neuen RBS-Bahnhof im Untergrund und neue Zugänge und Unterführungen zum SBB-Bahnhof. Begleitend werden Verkehrsmassnahmen umgesetzt.
Nun verzögert sich also vor allem der Bau des unterirdischen RBS-Bahnhofs, wie die Projektpartner an einer Medienorientierung am Mittwoch bekannt gaben. Obwohl die Bauarbeiten am anderen Projekt, demjenigen der SBB, eigentlich planmässig liefen, gebe es durch die RBS-Verzögerungen auch dort Verspätung.
Das heisst, die SBB kann ihre Ausbauten voraussichtlich ab April 2028 und damit rund ein Jahr später in Betrieb nehmen, als bisher geplant. «Schliesslich bauen beide Bauherrschaften auf engstem Raum: Die Projekte von RBS und SBB sind statisch voneinander abhängig, weil die RBS im Untergrund der SBB-Baustelle und der bestehenden Perronhalle baut», heisst es in der Medienmitteilung.
Bilder von der Baustelle
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Bild 1 von 4. Der Installationsplatz Laupenstrasse befindet sich am westlichen Ende des Bahnhofs Bern bei der Welle. Bildquelle: zvg/Sam Bosshard.
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Bild 2 von 4. Von hier aus wird der neue unterirdische RBS-Bahnhof gebaut. Bildquelle: ZVG/Sam Bosshard.
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Bild 3 von 4. Der Installationsplatz Eilgut liegt im Bereich der Abstellgleise SBB/BLS östlich des Bahnhofs Bern. Hier wird sich der Zufahrtstunnel in vier einzelne Tunnelröhren aufteilen, welche zum neuen RBS-Bahnhof führen. Zudem entstehen hier ein Notausstieg, Räume für bahntechnische Anlagen sowie unterirdische Dienstparkplätze. Bildquelle: zvg/Sam Bosshard.
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Bild 4 von 4. Der Installationsplatz Hirschenpark liegt unterhalb des Berner Kulturlokals «Bierhübeli» an der Tiefenaustrasse. Von der hier entstehenden Baugrube wird der Zufahrtstunnel zum neuen RBS-Bahnhof gebaut. Bildquelle: ZVG/Sam Bosshard.