- Endlich mehr Platz für ÖV-Reisende: In Bern wird derzeit ein neuer RBS-Tiefbahnhof mit Zufahrtstunneln erstellt.
- Ebenso ist eine SBB-Unterführung mit grossen Zugängen zum zweitgrössten Bahnhof der Schweiz im Bau.
- Allerdings verzögert sich jetzt der Ausbau und die Kosten steigen massiv an.
- 1.5 Jahre später und total 131 Millionen Franken teurer als geplant soll das Bauprojekt realisiert werden.
«Anspruchsvolle geologische Verhältnisse und hydrologische Schwierigkeiten, Altlasten, die Corona-Pandemie und fehlende Möglichkeiten zur Beschleunigung»: Laut den Projektverantwortlichen sind das die Gründe für die Verzögerung. Nun ist geplant, den neuen RBS-Bahnhof voraussichtlich Mitte 2029 in Betrieb zu nehmen.
«Die Verspätung tut uns sehr weh», sagt RBS-Gesamtprojektleiter Adrian Wildbolz. Anstatt etwa 614 Millionen Franken wird der RBS-Bahnhof jetzt rund 730 Millionen Franken kosten.
Ursprünglich hätte der neue RBS-Bahnhof und die SBB-Unterführung ab 2027 in Etappen eröffnet werden sollen. Der Bau des Projektes «Zukunft Bahnhof» hat 2017 begonnen.
Das grosse Projekt einfach erklärt
Der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz stösst an seine Grenzen, in den Stosszeiten herrscht grosses Gedränge. Seit 2017 sind deshalb Ausbauarbeiten im Gang. Es ist ein Jahrhundertprojekt, das den Bahnhof Bern und seine Umgebung entscheidend verändern wird. Vor allem für Autos, Velofahrende, Pendlerinnen und Pendler, sowie für das Stadtbild wird es grosse Auswirkungen geben.
Grundsätzlich gibt es zwei grosse Teilprojekte: Einen neuen RBS-Bahnhof im Untergrund und neue Zugänge und Unterführungen zum SBB-Bahnhof. Begleitend werden Verkehrsmassnahmen umgesetzt.
Nun verzögert sich also vor allem der Bau des unterirdischen RBS-Bahnhofs, wie die Projektpartner an einer Medienorientierung am Mittwoch bekannt gaben. Obwohl die Bauarbeiten am anderen Projekt, demjenigen der SBB, eigentlich planmässig liefen, gebe es durch die RBS-Verzögerungen auch dort Verspätung.
Das heisst, die SBB kann ihre Ausbauten voraussichtlich ab April 2028 und damit rund ein Jahr später in Betrieb nehmen, als bisher geplant. «Schliesslich bauen beide Bauherrschaften auf engstem Raum: Die Projekte von RBS und SBB sind statisch voneinander abhängig, weil die RBS im Untergrund der SBB-Baustelle und der bestehenden Perronhalle baut», heisst es in der Medienmitteilung.