- Die Delegierten der Grünliberalen haben an ihrer Online-Versammlung einen Neustart in der Europapolitik gefordert.
- GLP-Präsident Jürg Grossen warf dem Bundesrat Führungsschwäche vor.
- In einer Konsultativabstimmung forderten die Delegierten die «Sicherung und Weiterentwicklung der Beziehungen zur EU».
Infrage kommt für die Partei eine Neuauflage des Rahmenabkommens, ein Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), oder eine gleichwertige Lösung. Durch den Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU habe der Bundesrat die Schweiz in eine Blockadesituation geführt, sagte Parteipräsident Jürg Grossen. Er verwies auf die Probleme etwa beim Stromabkommen und warf der Landesregierung Führungsschwäche vor. «Der Bundesrat und die Bundesratsparteien machen keine Aussenpolitik, sondern Vogel-Strauss-Politik. Sie stecken den Kopf in den Sand und hoffen, das Problem verschwinde von allein», so Grossen.
Währenddessen zerfielen die bilateralen Beziehungen, zum Schaden von Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. GLP-Fraktionschefin Tiana Moser sagte, es brauche nun zukunftsfähige Lösungen. Dies etwa, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel meistern zu können – und wegen der Wichtigkeit der EU als Handelspartner. Der Verhandlungsabbruch sei ohne Konsultation und ohne demokratische Legitimation erfolgt, kritisierte sie.