Zum Inhalt springen
Video
Umstrittenes Projekt in Bern wird umgesetzt
Aus SRF News Videos vom 18.06.2024.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 55 Sekunden.

Outdoor-Klettern in Bern Autobahnviadukt als Kletterattraktion: So sieht die Strecke aus

Brückenpfeiler, Gebäude oder Silos sind im Ausland längst beliebte Kletterspots. Nach langem Kampf werden Kletterbegeisterte am Berner Felsenauviadukt nun erstmals direkt im Wohngebiet klettern können. Der Entscheid hat Signalwirkung für die Schweiz.

16 Kletterrouten, über 1800 Haltegriffe, die obersten auf 45 Metern Höhe: Der neue Freiluft-Kletterspot an zwei Hauptpfeilern des Felsenauviadukts der Autobahn A1 bei Bern hat es in sich.

Felsenauviadukt entsteht Kletterwand
Legende: Am Felsenauviaduktin Bern entsteht eine 45 Meter hohe Kletterwand. SRF

Geklettert wird mit Blick auf die Aare, an einem Baudenkmal von nationaler Bedeutung und mitten im Siedlungsgebiet: «Jetzt müssen wir zum Trainieren nicht mehr in die Berge fahren und die Brücke ist nicht mehr nur für die Autos da», freut sich Projektleiterin Sophie Bigler, Co-Leiterin Jugend beim SAC Bern.

Sechsjähriger Kampf wegen Toiletten, Parkplätzen und Einsprachen

Hartnäckigkeit, Frustrationstoleranz und geschicktes Lobbying ermöglichen in Bern die Freiluft-Kletter-Premiere in der Engehalde, einem Aussenquartier von Bern. Sechs Jahre lang haben Sophie Bigler und ihre Mitstreitenden für das Vorhaben gekämpft.

Kletterwand Felsenau
Legende: Kletterer montieren die Kletterroute am Felsenauviadukt. SRF

Die drei Hürden seien die Toiletten, die Parkplätze und die befürchteten Ruhestörungen gewesen, sagt Sophie Bigler. Beim Felsenauviadukt kommt noch der Denkmalschutz hinzu.

Karte Felsenauviadukt in der Stadt Bern
Legende: Das Felsenauviadukt ist ein Herzstück des Berner Autobahnrings. SRF

Denn das 1.1 kilometerlange Felsenauviadukt ist ein Monument des Schweizer Nationalstrassenbaus und denkmalgeschützt. Geklettert werden darf deswegen nur an den Innenseiten eines Doppelpfeilers und grell-leuchtende Klettergriffe sind tabu.

Viadukt mit viel Verkehr, darunter die Aare
Legende: Das Felsenauviadukt ist 1.1 Kilometer lang und 60 Meter hoch. SRF

Mit diesem Kompromiss gelang es den Initianten, die städtische Denkmalpflege für die Realisierung zu gewinnen.

Anwohnende kämpften gegen das Kletterprojekt

Der grösste Brocken waren dann Einsprachen von Anwohnenden, die um ihre Ruhe im Quartier fürchten und sich gegen das Projekt wehrten. Es gibt aber auch Befürworter unter den Quartierorganisationen: «Klettern ist mit wenig Emissionen verbunden, das haben wir den besorgten Anwohnern zu erklären versucht», sagt Pascal Aebli vom Quartierleist Engehalbinsel. Die verbliebenen Einsprachen wurden vom Regierungsstatthalteramt Mittelland als unbegründet abgewiesen.

Interesse aus der ganzen Schweiz

Nach rund 800 Stunden Freiwilligenarbeit wird das Berner Autobahnviadukt aus den 1970er-Jahren nun auch zur Freizeitattraktion.

Sophie Bigler
Legende: Projektleiterin Sophie Bigler vom SAC kämpfte jahrelang für das Projekt. SRF

Die erfolgreichen Kämpferinnen und Kämpfer des SAC Bern sind gerne bereit, ihre Erfahrungen aus sechs Jahren «Chnorz» mit Interessierten aus der übrigen Schweiz zu teilen. Auf die Frage, ob es bereits Anfragen gebe, antworten sie verschmitzt: «Natürlich!»

Schweiz aktuell, 18.6.2024, 19:00 Uhr; mata;flal

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel