- Die Swisscom hat während einer Stunde in weiten Teilen der Schweiz mit massiven Störungen im Fest- und Handynetz gekämpft. Zum Teil waren auch Notfallnummern betroffen.
- Die Störungen dauerten von 10.20 bis 11.20 Uhr, wie der Telekomanbieter mitteilte.
- Die Störung habe mit einem Neustart einer Netzwerk-Komponente behoben werden können.
- Das Mobilfunknetz war laut Swisscom nicht betroffen.
Der Ausfall betraf vielerorts auch Notfallnummern, wie der Webseite Alertswiss des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (Babs) entnommen werden konnte. Störungen und zum Teil ganze Netzausfälle meldeten praktisch alle Schweizer Kantone mit Ausnahme von Genf, Teilen der Waadt und Graubünden.
Der Konzern sowie die betroffenen Polizei- und Rettungsstellen empfahlen den Nutzern via Twitter, Notrufe über das Mobilnetz abzusetzen. Ab 11.20 Uhr stand das Netz wieder vollumfänglich zur Verfügung. Die Kunden der anderen Telekomanbieter Salt, Sunrise und UPC waren nicht betroffen.
«Gemäss aktuellem Kenntnisstand können aktuell die Kunden wieder alle Dienste uneingeschränkt nutzen, die Systeme stehen unter enger Beobachtung,» erklärt Swisscom-Sprecherin Anina Merk. Die technische Überwachung der Services zeige, dass sich das Anruf-Volumen seit 11.16 Uhr wieder stabilisiert habe.
Die Panne sei durch eine defekte Netzwerk-Komponente ausgelöst worden, sagte eine Swisscom-Sprecherin zu Radio SRF. Das Problem habe mit einem Neustart behoben werden können – die genauen Abklärungen seien noch am Laufen.
Tausende Störungen gemeldet
Auf der privaten Störungs-Plattform allestoerungen.ch gingen am Morgen gegen 3000 Meldungen ein. Über zwei Drittel der Meldungen betrafen die Festnetz-Telefonie, acht Prozent meldeten einen Totalausfall. Jede fünfte Kontaktaufnahme betraf Störungen in der Mobiltelefonie.
Eine absolute Sicherheit für die Erreichbarkeit von Notrufdiensten gebe es grundsätzlich nicht, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (Babs). Diese Dienste hätten jedoch höchste Priorität bei den Telekomanbietern.
Auch bei den Notrufzentralen würden für solche Fälle Massnahmen und Vorkehrungen getroffen. So hätten verschiedene Kantone Mobilfunknummern kommuniziert, über die sie während der Störung zu erreichen gewesen seien.