Drei Wirtschaftsverbände und der Bauernverband stellen ihre gemeinsame Kampagne für die Wahlen im Herbst 2023 unter das Schlagwort «Perspektive Schweiz». Sie wollen die Wählenden auf die Bedeutung von Wirtschaft und Landwirtschaft aufmerksam machen.
Die Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne prosperierende Wirtschaft ist alles nichts.
Für den Präsidenten des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, steht fest: «Die Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne prosperierende Wirtschaft ist alles nichts», sagte er vor den Medien in Bern. Deshalb soll die Wirtschaft in National- und Ständerat wieder eine gewichtigere Stimme bekommen.
Inserate- und Plakatkampagne
Den Slogan «Perspektiven statt Wunschdenken» wird die Schweizer Bevölkerung in den kommenden Wochen in einer grossen Kampagne auf Plakaten, in Inseraten und in den sozialen Medien lesen.
Finanziert wird die Kampagne von den drei grossen Wirtschafts-Dachverbänden Economiesuisse, Arbeitgeberverband und Gewerbeverband, die sich mit dem Bauernverband zu einer breiten Allianz zusammengefunden haben.
«Linksrutsch» rückgängig machen
Ihr erklärtes Ziel: Die bürgerlichen Parteien sollen in einem Jahr als Sieger aus den Wahlen hervorgehen. Von einem «Linksrutsch» bei den letzten Wahlen war an der Medienkonferenz die Rede.
Dieser habe dem Land einen Stillstand beschert. Und deshalb, sagt Christoph Mäder, Präsident von Economiesuisse, müsse man wirtschaftspolitischen Anliegen wieder eine stärkere Stimme geben.
Gewerbeverbands-Präsident Fabio Regazzi, der als Nationalrat der Mitte selber im Parlament sitzt, sagt es so: «Die Stimme der Wirtschaft muss im politischen Diskurs wieder mehr Gewicht bekommen.»
Bauernverband geht mit der Wirtschaft
Das sieht auch der Bauernverband so, obschon er mit den Wirtschaftsverbänden in der Vergangenheit das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne hatte – etwa beim Thema Freihandelsabkommen.
Doch die Gemeinsamkeiten würden überwiegen, ist Verbandspräsident Markus Ritter überzeugt: «Wir haben viele Themen, die uns verbinden», sagt der Mitte-Nationalrat. Energie, Lebensmittelversorgung sowie Sicherheit nennt er als Stichworte.
Wir Bauern und die Wirtschaft haben Themen, die uns verbinden.
In einer ersten Phase operiert die Kampagne noch mit sehr allgemeinen und plakativen Aussagen zur Bedeutung der Wirtschaft. Das könnte sich im Laufe der Zeit bis zu den Wahlen im Herbst 2023 aber ändern, sagt Arbeitgeber-Präsident Vogt.
Sicher nicht geplant sei hingegen, dass man einzelne Kandidatinnen und Kandidaten empfehle. Das sei Sache der Parteien.
Abgerechnet wird am 22. Oktober 2023
Die angeschossenen Linksparteien haben schon im Vorfeld der Kampagne mit ätzenden Kommentaren reagiert. Er wette, so schrieb SP-Co-Präsident Cédric Wermuth auf Twitter, dass sich das alles mit «Ausverkauf der Schweiz an die Grosskonzerne» und «Frontalangriff auf die sozialen Rechte des Volkes» zusammenfassen lasse.
Vogt weist dies klar zurück: «Es wäre schon schön, wenn Herr Wermuth auch mal sachlich Stellung nehmen würde und nicht bloss mit Allgemeinplätzen.»
Abgerechnet wird bei den eidgenössischen Wahlen, die am 22. Oktober des nächsten Jahres stattfinden werden.