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Nach Pandemie: Unispitäler ziehen Bilanz
Aus Rendez-vous vom 12.05.2022. Bild: Keystone
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Plötzlich kam das Coronavirus «Am Anfang wussten wir nichts über die neue Krankheit»

Die Unispitäler haben die Pandemie bewältigt. Nun brauchen sie gute Bedingungen zur Erholung, sagt der Direktor des Unispitals Basel.

Ohne die Universitätsspitäler hätte die Schweiz die Pandemie weit schlechter überstanden, sagt Werner Kübler, Spitaldirektor des Universitätsspitals Basel. Da sei einerseits die Grösse der Universitätsspitäler und die Menge an Covidpatienten, die sie aufgenommen hätten. Andererseits sei auch die Forschung, das erarbeitete Wissen über die Covid-Erkrankung, eine wichtige Ressource, die an kleinere Spitäler weitergegeben wurde.

Die ganze Arbeit, Covid-19 zu verstehen, ist eine klassische Leistung der universitären Zentrumsspitäler und sie ist nicht finanziert.
Autor: Werner Kübler Direktor des Universitätsspitals Basel

«Am Anfang wussten wir nichts über die neue Krankheit und deren Verlauf. Covid-Patienten sind aufwendig, haben Angst, es geht ihnen psychisch und physisch schlecht. Die ganze Arbeit, Covid-19 zu verstehen, ist eine klassische Leistung der universitären Zentrumsspitäler und sie ist nicht finanziert.»

Diese Art von Solidarität, auch gegenüber anderen Spitälern, habe eben ihren Preis. Und das widerspiegle sich jetzt in den Abrechnungen der Universitätsspitäler, sagt Kübler und zeigt auf eine Grafik mit viel roter Fläche. «Vor der Pandemie waren noch zwei von uns knapp im grünen Bereich. Jetzt sind wir alle unter Wasser. Und die Perspektive ist ungünstig.»

Zwei Coronatestzentren vor dem Unispital Zürich
Legende: Zu Beginn der Pandemie mussten sich die Schweizer Unispitäler plötzlich mit dem Coronavirus auseinandersetzen. Keystone

Kaum scheint die Pandemie überstanden – zumindest für den Moment – stehen schon neue Herausforderungen an, nämlich Herausforderungen finanzieller Art. Auch die Pflegeinitiative, die höhere Löhne für die Pflegefachkräfte verlangt, schmälert die finanziellen Sorgen nicht. Dabei ist noch unklar, wie sie umgesetzt und finanziert wird.

Auf Tarmed folgt Tardoc

Ein weiteres Problem sind die negativen Folgen für die Medizinalforschung und -beschaffungen nach dem gescheiterten Rahmenabkommen mit der EU. Und da ist das geplante neue Tarif-Abrechnungssystem Tardoc. Dieses soll – so zumindest das Ziel – im nächsten Jahr schon das aktuelle Abrechnungssystem Tarmed ablösen. Hier sieht Basler Spitaldirektor Werner Kübler die grösste Unsicherheit für die Universitätsspitäler. «Wir führen die Transformation der Versorgung an», sagt er.

Wir fordern vernünftige politische Rahmenbedingungen und eine kluge Reform der Spitalfinanzierung unter besonderer Berücksichtigung der Unispitäler.
Autor: Werner Kübler Direktor Universitätsspital Basel

«Dafür fordern wir vernünftige politische Rahmenbedingungen und eine kluge Reform der Spitalfinanzierung unter besonderer Berücksichtigung der Unispitäler.» Nach der Sonderleistung in der Pandemie verlangen die Universitätsspitäler künftig also auch eine grössere Sonderstellung bei der Politik.

 

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Aus dem Archiv: Die Unispitäler ziehen eine erste Bilanz (2021)
Aus Tagesschau vom 06.05.2021.
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Rendez-vous vom 12.05.2022, 12:30 Uhr

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