Nach der öffentlichen Kritik an der Schweizerischen Post und insbesondere an der Konzernleiterin Susanne Ruoff nimmt nun Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller das Steuer in die Hand.
«Ich bin seit Anbeginn der Untersuchungen in engem Austausch mit der Konzernleiterin. Ich habe den Sachverhalt heute erneut intensiv diskutiert, sowohl mit der Konzernleiterin und der internen Taskforce als auch mit den externen Experten», äussert sich Schwaller in einer Medienmitteilung. Der Verwaltungsrat unterstütze die eingeleitete lückenlose Aufklärung bezüglich des Sachverhalts über die ganze Zeitperiode.
Vertrauen in Post-Chefin getrübt
Er werde gestützt auf die aktuellen Ergebnisse der laufenden Untersuchungen zeitnah über die nächsten Schritte entscheiden und entsprechend informieren. Nach Einschätzung von SRF-Bundeshausredaktor Erwin Schmid sind das nicht die Worte eines Verwaltungsrats, der nach wie vor vollstes Vertrauen in seine Chefin besitzt.
Zusätzlich will Schwaller nun selbst die Untersuchungen überwachen: «Um nach den Vorwürfen der letzten Tage und Stunden die Objektivität der externen Untersuchung zu gewährleisten, werden die mit der Untersuchung beauftragten externen Experten direkt an den Verwaltungsratspräsidenten rapportieren.»
Welche Rolle die Post-Chefin Susanne Ruoff in Zukunft spielen soll, ist noch völlig unklar. Im Moment stehe sie unter riesigem Druck aus der Politik, sagt Schmid weiter. «Wenn dieser Druck anhält, dann dürfte es für Susanne Ruoff schwierig werden und letztendlich auch für den Verwaltungsrat, der entscheiden muss, ob sie als Post-Chefin nach wie vor glaubwürdig ist oder nicht.»