Bei künstlichen Befruchtungen sollen die Embryonen künftig schon vor dem Einsetzen in den Mutterleib auf Krankheiten untersucht werden dürfen. Einer, der sich dafür schon seit Jahren vehement einsetzt, ist FDP-Ständerat Felix Gutzwiller.
«In beiden Kammern des Parlaments ist die Frage ja schon lange nicht mehr, ob man das machen darf, sondern in welchem Umfang», verdeutlicht Gutzwiller in der «Samstagsrundschau» noch einmal seinen Standpunkt.
«Für mich ist das kein Zustand»
Eigentlich verlange man ja nichts anderes, als man heute in der 12. beziehungsweise 13. Schwangerschaftswoche ohnehin beim Vorliegen einer genetischen Krankheit machen dürfe, so der Präventivmediziner. Aber er könne natürlich die Ängste und Sorgen verstehen, denn letztlich handle es sich um eine grosse ethische Frage.
Aber «wir haben heute Hunderte Paare, die ins Ausland gehen, weil fast überall in Europa die Präimplantationsdiagnostik erlaubt ist. Für mich ist das kein Zustand.» Denn schliesslich habe man genug Fachleute und Spezialisten im eigenen Land.
Verständnis für Kritiker
Und schliesslich, und das ist für ihn der alles entscheidende Grund, könne man doch die Frauen nicht zwingen, das Risiko einzugehen, bei einer Erbkrankheit in der zwölften Schwangerschaftswoche einen Abbruch vorzunehmen, wenn das schon vorher möglich gewesen wäre.
Eine Sorge der Kritiker teilt aber auch Felix Gutzwiller. «Die Akzeptanz von Behinderungen könnte abnehmen, das ist möglich.» Allerdings habe man schon zu seiner Zeit als junger Assistenzarzt diese Befürchtung gehabt.
Dieser Fakt sei aber nicht eingetreten. Im Gegenteil, «Behinderte sind heute besser akzeptiert als noch vor 20, 30 Jahren», so Gutzwiller.