Vor rund zehn Jahren lag die jährliche Geburtenrate noch bei 3000 Babys, im laufenden Jahr rechnet der Kanton noch mit 2600 Neugeborenen. Das ist ein Minusrekord in der Schweiz.
Jetzt reagiert der Kanton Tessin auf den ausbleibenden Kindersegen: Familien und Geburten sollen gezielt gefördert werden. Ab dem 1. Januar führt der Kanton eine Geburtenprämie ein. Diese beträgt 3000 Franken pro Baby oder bei Adoption eines minderjährigen Kindes. Die Prämie sei allerdings an Bedingungen geknüpft, sagt Gesundheitsdirektor Paolo Betraminelli zu SRF News. Anspruch auf die Geburtsprämie hat beispielsweise nur, wer als Familie nicht mehr als 110'000 Franken im Jahr verdient.
Der Kanton Tessin ist der Kanton mit der kleinsten Geburtenrate in der Schweiz.
Mit dem einmaligen Familienzustupf will Betraminelli bessere Startbedingungen für junge Familien schaffen. «Kinderkriegen soll keine Last, sondern Freude sein.»
Finanzielle Familienförderung weit verbreitet
Der Kanton Tessin ist in der Schweiz kein Einzelfall. Wer in den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Freiburg, Neuenburg oder Jura ein Kind bekommt, erhält zwischen 1000 und 1500 Franken. Noch grosszügiger sind die Kantone Waadt, Wallis und Genf. Hier gibt es bis zu 3000 Franken pro neugeborenem oder adoptiertem Kind.
In den anderen Kantonen gibt es keine speziellen Prämien. Geburtszulagen sind in der Schweiz nicht obligatorisch.