- Alle bisherigen Stadträte schaffen die Wiederwahl in die Stadtzürcher Regierung.
- Die Grünen holen sich mit der Grünen Karin Rykart einen zweiten Sitz im Stadtrat.
- Die Grünliberalen sind zum ersten Mal überhaupt in Zürichs Exekutive vertreten - Andreas Hauri schnappt sich den frei gewordenen CVP-Sitz von Gerold Lauber.
- Michael Baumer von der FDP verteidigt den Sitz von Andres Türler.
Die Stadtzürcher Bevölkerung hat entschieden: Neben den bisherigen Stadträten ziehen Karin Rykart (Grüne), Andreas Hauri (GLP) und Michael Baumer (FDP) in den Zürcher Stadtrat ein.
Schlussresultat der Zürcher Stadtratswahlen
Das beste Resultat des bürgerlichen «Top5»-Bündnisses erzielte FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger. Die SVP schaffte den Sprung in den Zürcher Stadtrat nicht. Die Stimmbeteiligung lag bei gut 42 Prozent.
Die Zürcher Stadträte in der Übersicht
Corine Mauch, SP (bisher)
Zürichs Stadtpräsidentin machte das beste Resultat aller Kandidatinnen und Kandidaten. Sie holte 63'139 Stimmen. «Das ist ein Vertrauensbeweis der Zürcher Bevölkerung», so Mauch. Sie wolle nun dafür sorgen, dass Zürich weiter wachse, aber nicht vom Wachstum überrollt werde.
Daniel Leupi, Grüne (bisher)
Finanziell geht es der Stadt Zürich gut. Das widerspiegelt sich auch im Resultat des Zürcher Finanzvorstehers Daniel Leupi. Der Grüne Politiker holte 59'082 Stimmen und damit das zweitbeste Resultat aller Kandidierenden.
André Odermatt, SP (bisher)
Seit acht Jahren zieht André Odermatt die Fäden im Hochbaudepartement und tut dies nun auch weiterhin. 57'969 Stimmen bedeuten Platz 3 bei den Zürcher Stadtratswahlen. «Der kommunale Richtplan ist mein nächstes grosses Projekt. Dieser wird aufzeigen, wie wir unsere Stadt gestalten wollen», so Odermatt gegenüber dem Regionaljournal.
Raphael Golta, SP (bisher)
Vor vier Jahren wurde Raphael Golta noch als letzer Kandidat in den Stadtrat gewählt, nun steigert er sich mit 56'572 Stimmen auf den fünften Platz. «Das ist ein Zeichen dafür, dass ich in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet habe», freut sich der SP-Politiker. Ihm gefalle seine Arbeit und er habe nun noch sehr viele Projekte umzusetzen.
Karin Rykart, Grüne (neu)
Seit 2006 politisiert Karin Rykart im Zürcher Stadtparlament, nun hat sie den Sprung in den Zürcher Stadtrat geschafft. Und dies mit einem Glanzresultat: Die knapp 47-Jährige machte 49'285 Stimmen. «Ich habe nicht erwartet, dass ich so ein gutes Resultat mache», sagte Rykart. «Aber ich habe gemerkt, dass sehr viel Unterstützung da ist für mich.»
Richard Wolff, AL (bisher)
Die Stadtpolizei nennt die Nationalität eines mutmasslichen Kriminellen nur noch auf Anfrage, die Ausschreitungen an Fussballspielen verschieben sich in die Innenstadt: Sicherheitsvorsteher Richard Wolff musste vor allem von bürgerlicher Seite viel Kritik einstecken. Seine Wiederwahl gefährdete dies nicht. Er holte 48'311 Stimmen und kam damit auf den sechsten Schlussrang.
Filippo Leutenegger, FDP (bisher)
Filippo Leutenegger erzielte das beste Resultat eines bürgerlichen Politikers. Seine 44'358 Stimmen bedeuten Platz 7 in der Zürcher Stadtratsrangliste. «Mir war wichtig, dass ich meine Argumente platzieren konnte», so Leutenegger. «Ich wurde von rot-grün heftig attackiert in letzter Zeit, das hat sicher seinen Teil zum Resultat beigetragen.»
Andreas Hauri, GLP (neu)
Im fünften Anlauf hat es geklappt für die Grünliberalen. Sie haben nun mit Andreas Hauri ihren Stadtrat in Zürich. 36'058 Stimmen machte der 51-Jährige und landete damit auf dem achten Platz. «Nun kommt eine Digitalisierungswelle auf die Stadt Zürich zu», schmunzelt Hauri.
Michael Baumer, FDP (neu)
Nicht einmal 800 Stimmen machten den Unterschied, am Schluss reichte es aber für Michael Baumer. Der FDP-Politiker kann den Sitz des zurückgetretenen Andres Türler verteidigen. «Man braucht ein gutes Nervenkostüm für die Politik», sagte Baumer. «Ich bin aber erleichtert, dass es gereicht hat.»
Sie verpassten den Sprung in den Stadtrat
Markus Hungerbühler, CVP
Gestartet mit dem Auftrag, den Stadtratssitz von CVP-Schulvorsteher zu verteidigen, scheiterte Markus Hungerbühler am Schluss relativ deutlich. Gut 3000 Stimmen fehlten ihm, um Michael Baumer von der FDP vom neunten Platz zu verdrängen. «Es war mir immer klar, dass es nicht einfach ist. Man muss auch verlieren können.»
Susanne Brunner, SVP
Für das «Top5»-Bündnis waren die Stadtratswahlen eine Enttäuschung. Zwar schafften es die beiden FDP-Vertreter in die Stadtzürcher Regierung, die SVP hingegen konnte ihren Erwartungen nicht gerecht werden. Susanne Brunner holte 23'683 Stimmen und scheiterte klar. «Man muss beide Seiten kennen, gewinnen und verlieren. Heute hat es für mich nicht geklappt», sagte Brunner.
Roger Bartholdi, SVP
22'673 Stimmen: Sicher zu weniger für die Ansprüche von Roger Bartholdi. «Ich bedauere das Resultat. Wir haben einen hervorragenden Wahlkampf geführt. Und darum ist dieses Resultat für mich nicht nachvollziehbar.»
Nina Hüsser, Juso
Vor Nina Hüsser ist noch nie eine Juso-Kandidatin zu den Stadtratswahlen in Zürich angetreten. Ihr Auftritt war jedoch nicht vom ganz grossen Erfolg gekrönt. Immerhin: Nina Hüsser erreichte 13'987 Stimmen und damit fast 3000 Stimmen mehr als EVP-Stadtratskandidatin Claudia Rabelbauer.
Claudia Rabelbauer, EVP
Am Schluss standen 11'182 Stimmen auf dem Konto von EVP-Politikerin Claudia Rabelbauer. Deutlich zu wenig, um im Kampf um einen Platz in der Stadtzürcher Regierung mitreden zu können. «Ich wäre gerne Stadträtin geworden, vor allem das Schul- und Sportdepartement hätte mich gereizt. Jetzt freue ich mich einfach darüber, dass die EVP wieder im Gemeinderat vertreten ist.»