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Software-Panne bei Bombardier-Zügen
Aus HeuteMorgen vom 05.02.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 57 Sekunden.

Probleme bei neuen SBB-Zügen Bombardier-Software als Bremsklotz

  • Erst sechs der 62 georderten Bombardier-Züge sind bisher einsatzbereit.
  • Doch die SBB verzichtet wegen anhaltender Software-Probleme auf den Einsatz.
  • Lokführer zweifeln, dass der Taktfahrplan eingehalten werden könnte.

Testfahrt des neuen Bombardier-Zugs Ende letzten Jahres nach Rorschach: Nach der Mittagspause will die Test-Crew wieder zurückfahren. Aber der Zug fährt erst nach 40 Minuten wieder los. So lange habe es gedauert, um die Software wieder hochzufahren, sagt ein SBB-Lokomotivführer gegenüber Radio SRF.

Software weiter anfällig

Und: dies sei kein Einzelfall, das hätten mehrere Testfahrten mit den Bombardier-Zügen gezeigt. Die Softwareprobleme seien nach wie vor nicht behoben, sagt auch ein weiterer Lokführer. Auch er will anonym bleiben.

Dass Züge alle paar Tage – ähnlich einem Computer – wieder hochgefahren werden, also neu gestartet werden müssen, ist nichts Neues. Dies kommt laut SBB-Lokomotivführern bei der aktuellen Bahn-Flotte im Schnitt alle paar Tage vor. In der Regel dauert dieser Neustart aber nur kurz.

Unfreiwilliger Halt bis zu einer Stunde

Nur bei gröberen Problemen könne es zu einem längeren Halt kommen. Beim hochtechnologisierten Bombardier-Zug könne dieser Halt aber gut und gerne mal 40 Minuten, ja gar eine Stunde dauern. An einen pünktlichen Taktfahrplan sei da nicht mehr zu denken, heisst es aus Lokführerkreisen.

Auf konkrete Fragen von Radio SRF zu den Softwareproblemen antwortet die SBB schriftlich: «Es ist die genuine Natur von Testfahrten, dass man die Fahrzeuge auf Herz und Nieren prüft, und dass man dabei Hinweise erhält, wo man was verbessern kann.» Und weiter: «Bekannt ist auch, dass der Zug zur Zeit noch nicht in allen Punkten auf dem Stand ist, wie wir ihn gemäss SBB-Anforderungskatalog bestellt haben.»

Alles andere als zufriedenstellend

Von den insgesamt 62 bestellten Bombardier-Zügen im Umfang von 1,9 Milliarden Schweizer Franken sind bis jetzt sechs Züge einsatzbereit. Für diese hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) nämlich bereits vor über zwei Monaten eine befristete Betriebsbewilligung erteilt. Die SBB könnte also die Züge längst einsetzen.

Dass sie das nicht tut, ist ein klares Indiz dafür, dass die Testfahrten bisher alles andere als zufriedenstellend ausgefallen sind. Das Warten geht weiter.

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