Die Ziele sind ambitioniert: Durch ein unterirdisches Tunnelsystem sollen Waren künftig pünktlicher und staufrei geliefert werden – doch der Weg dazu ist noch weit. Als erstes muss der Bundesrat ein entsprechendes Planungsgesetz ausarbeiten. Zuerst will er aber wissen, wie gross die Unterstützung für diese unterirdische Güter-Autobahn bei der Branche überhaupt ist.
Ich glaube nicht, dass sich ein solches Projekt mit privaten Mitteln finanzieren liesse.
Beim Verband öffentlicher Verkehr VöV hält man gar nichts von Cargo Sous Terrain. «Ich glaube nicht, dass sich ein solches Projekt mit privaten Mitteln finanzieren liesse», sagt VöV-Direktor Ueli Stückelberger. 33 Milliarden Franken sei ein «extrem hoher Beitrag». Die Meinung beim Verband sei vielmehr, «dass, wenn man schon so viel Geld hätte, man das besser in die bestehende Infrastruktur – sei es Schiene oder Strasse – investieren könnte.»
Cargo Sous Terrain bleibt optimistisch
Auch Transportunternehmen wie Planzer oder Giezendanner sind skeptisch. Man glaubt nicht an die Rentabilität von Cargo Sous Terrain. Und selbst der Bundesrat ist alles andere als euphorisch. Er sieht nur einen geringen volkswirtschaftlichen Nutzen, keine tieferen Transportkosten und auch nur einen halb so grossen Verlagerungseffekt von der Strasse, wie er in einem Bericht festhält.
Dennoch ist Peter Sutterlüti, Verwaltungsratspräsident von Cargo Sous Terrain, optimistisch, dass der Bundesrat für das entsprechende Gesetz bald grünes Licht gibt. Denn die ersten 100 Millionen Franken seien bereits garantiert. Alles privat finanziert.
«Wenn das schon vom Anfang an gestoppt würde, wäre das eigentlich unsinnig, weil man dann einer privat finanzierten Infrastruktur gar keine Chance geben würde», so Sutterlüti. Dieser Meinung sind selbst viele Skeptiker. Das Gesetz soll her, damit die Idee der unterirdischen Güter-Autobahn nicht schon im Keim erstickt wird.