- Um 11 Uhr haben Frauen schweizweit ihre Arbeit niedergelegt. Es folgten zahlreiche Protestaktionen und Demonstrationsumzüge.
- Wie beim ersten Frauenstreik von 1991 sind auch diesmal wieder Hunderttausende auf die Strasse gegangen.
- Die Forderungen bleiben quasi dieselben wie vor 28 Jahren: Mehr Gleichberechtigung, gleiche Löhne für gleiche Arbeit, Bekämpfung von Sexismus und sexueller Gewalt.
Der Ticker ist abgeschlossen
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20:36
Das war’s!
Damit beenden wir die Live-Berichterstattung zum Frauenstreik 2019. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielleicht haben Sie bemerkt, dass die Einträge in diesem Ticker gegen Schluss etwas dünner wurden. Normalerweise ist die Redaktion von SRF News zu rund 50 Prozent mit Frauen besetzt.
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19:43
Berner Bundesplatz aus der Vogelperspektive
Alleine in Bern sollen laut Angaben der Nachrichtenagentur Keystone-SDA 40'000 Frauen am Streik teilnehmen. Viele von ihnen versammelten sich vor dem Bundeshaus – Bilder von oben machen die Menschenmasse ersichtlich.
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19:08
Weltweite Aufmerksamkeit
Der Schweizer Frauenstreik wurde von Medien rund um den Globus aufgenommen – etwa vom deutschen Fernsehen ZDF, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, der amerikanischen New York Times, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen oder dem britischen Guardian, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen. Auch die Frauenorganisation der Vereinten Nationen erwähnt den Streik in einem Beitrag auf Twitter.
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19:03
Schätzungen gehen von Hunderttausenden Beteiligten aus
Nach einer ersten Einschätzung des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds haben sich bis jetzt schweizweit Hunderttausende von Frauen am Streik beteiligt. Allein bei den Aktionen bis zum Mittag hätten schweizweit gegen 100'000 Personen an den Aktionen auf der Strasse und in den Betrieben teilgenommen.
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18:46
Sommargua über eigene Erfahrungen
Ungleichbehandlung gehört zum Alltag. Auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga kann aus eigener Erfahrung berichten. «Ich habe auch Lohndiskriminierung erlebt.» Sie habe weniger verdient als ein Mann mit der gleichen Funktion. Zuerst habe sie sich nicht gewehrt, so wie das Frauen häufig tun würden, ergänzt Sommargua. Doch später habe sie sich durchsetzen können. «Dieser Tag soll den Frauen Mut geben, hinzustehen, ihre Forderungen anzubringen und sich durchzusetzen.» Und wenn sie das gemeinsam täten, dann gehe das einfacher, fügt die Bundesrätin an.
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18:45
Frauenstreik in der Weltstadt
Am Demonstrationszug in Genf marschierten laut Angaben des SRF-Westschweiz-Korrespondenten Marc Meschenmoser über 10'000 Frauen mit. Auch am Jahreskongress der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf war der Frauenstreik ein Thema. Mit dem Kampf gegen Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt sowie gegen Ungleichheit standen zwei zentrale Themen des Frauenstreiks im Zentrum der Debatten.
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18:35
Zürcher Demozug legt Verkehr lahm
Der Zürcher Verkehrsverbund meldet, dass wegen des Demonstrationsumzug durch die Zürcher Innenstadt mehrere Bus und Tram-Linien von Verspätungen und Unregelmässigkeiten betroffen sind. Fast 15 Linien müssen umgeleitet werden. Zehntausende sind auf den Strassen unterwegs – auf Bildern sieht man, was das für eine Menschenmasse ist.
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18:01
Luzerner Demonstrationszug entlang der Reuss
In der Zentralschweiz findet der grösste Frauenstreik-Anlass in Luzern statt. Am Nachmittag zog ein Demonstrationszug mit rund 3000 Personen durch die Stadt. Sie zogen vom Theaterplatz über die Reussbrücke in die Altstadt, von dort zum Schwanenplatz und weiter zum Bahnhof. «Gleichstellung: Taten statt Worte» forderten die Frauen. In Reden wurde dabei auch die Politik des Luzerner Regierungsrates, ein reines Männergremium, kritisiert.
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17:52
Zehntausende marschieren durch Zürich
In Zürich zieht ein Demonstrationszug vom Central bis zum Helvetiaplatz und legen zwischenzeitlich den Verkehr rund um den Hauptbahnhof lahm. Aus allen Richtungen und Quartieren strömen die Demonstrantinnen an den Limmatquai. Mehrere zehntausend ziehen durch die Zürcher Innenstadt.
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17:34
Ostschweizer Frauen demonstrieren für Lohngleichheit
Hunderte Frauen aus der Ostschweiz treffen sich heute in St. Gallen zum Frauenstreik. Höhepunkt war eine Demonstration, die um 15.24 Uhr beim Vadian-Denkmal startete. Grund für den ungewöhnlichen Zeitpunkt ist die Ungleichbehandlung beim Lohn. Bei einem Arbeitstag bis 17 Uhr könnten die Frauen aufgrund des Lohnunterschieds um 15.24 Uhr die Arbeit niederlegen, sagten Vertreterinnen des Komitees Frauenstreik.
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17:27
«Es machen ja nicht alle Frauen mit»
Bundesrätin Karin Keller-Sutter glaubt nicht, dass der Frauenstreik gross etwas bewegen kann. «Es ist einfach eine Kundgebung von Frauen», so die Justizministerin, «und es machen ja auch nicht alle Frauen mit». Man müsse akzeptieren, dass es auch unter den Frauen verschiedene politische Überzeugungen gibt.
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17:00
Berner Bundesplatz ist rappelvoll
Vor dem Bundeshaus haben laut offiziellen Angaben 10'000 Personen Platz. Bereits jetzt reicht er nicht mehr aus, um all die streikenden Frauen zu beherbergen. Viele weichen auf umliegende Strassen aus. Es wird erwartet, dass gegen Abend bis zur Kundgebung um halb sieben noch hunderte bis tausende weitere Frauen dazuströmen.
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16:36
«Kann die das?»
Auch Bundesrätin Viola Amherd hat bereits Ungleichbehandlung erlebt, wie sie freimütig zugibt. Sie habe etwa festgestellt, dass es bei Wahlkampagnen schwerer war, sich gegen männliche Kollegen zu behaupten. «Es wurden mehr Fragen gestellt, nach dem Motto: Kann die das?», sagt die VBS-Chefin. Das seien Dinge, die fast alle Frauen erlebten.
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16:35
Gleichstellung für Bundesrat prioritär – neue Massnahmen gibt es nicht
Die Umsetzung der Gleichstellung von Frau und Mann in allen Lebensbereichen ist für den Bundesrat eine politische Priorität. Das schreibt er in seiner Stellungnahme zu einer dringlichen Anfrage aus dem Parlament. Neue Massnahmen kündigt er indes nicht an.
Auskunft verlangt hat die Grüne Fraktion. Sie wollte vom Bundesrat wissen, wie er sich zu 15 Forderungen des Frauenstreiks stelle. Die schleppende Umsetzung der Gleichstellung der Frau in allen Lebensbereichen sei nicht nur diskriminierend, sondern auch volkswirtschaftlich Unsinn, kritisieren die Grünen.
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16:27
«Kämpfe nicht für mich, sondern für alle Frauen»
Welche Forderungen sind am dringendsten? Demonstrantinnen in Basel sagen, weshalb sie heute auf die Strasse gehen und welche Hoffnungen sie antreiben.
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16:15
Ein «Emilie-Lieberherr-Platz» für Zürich?
Der Platz beim Denner an der Zürcher Langstrasse soll nach einer Politikerin benannt werden. Dies fordern die Frauen der Stadtzürcher Grünen. Im Gemeinderat wollen sie sich dafür einsetzen, dass der Platz «Emilie-Lieberherr-Platz» getauft wird. Heute seien die meisten Strassen und Plätze nach Männern benannt. Dies solle sich ändern.
Lieberherr war von 1970-1994 SP-Stadträtin und sass für den Kanton Zürich von 1978-1983 im Ständerat. Zudem war sie die erste Präsidentin der Eidg. Kommission für Frauenfragen. Sie starb 2011.
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16:04
«Wir sind eine Gesellschaft, die langsam ist, sehr langsam»
Das sagt Ruth Dreifuss im Gespräch mit SRF. Zu erklären sei dies mit der Mentalität, mit Konservatismus und mit den politischen Prozessen in der Schweiz. Das ganze Interview mit der Alt Bundesrätin hören Sie um 18 Uhr in der Sendung «Echo der Zeit».
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15:56
Stapi Mauch streikt mit – samt Mutter
Am Frauenstreik nahmen in Zürich auch Politikerinnen teil: Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) und Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) legten auf dem Münsterhof eine Streikpause ein.
Mit dabei war auch Corine Mauchs Mutter, Alt-Nationalrätin Ursula Mauch, die für die Aargauer SP im Parlament sass. Sie war die erste Frau, die eine Fraktion im Bundeshaus leitete.
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15:53
Walliser Gemeinden als Vorbilder
Collombey-Muraz hat heute als zehnte Walliser Gemeinde die Charta der Lohngleichheit unterzeichnet. Damit wird das Wallis der Kanton mit den meisten Gemeinden, die bisher unterschrieben haben, wie die Walliser Staatskanzlei schrieb. Bisher haben sich schweizweit 73 Gemeinden, 16 Kantone und der Bund verpflichtet, die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern in ihrem Einflussbereich umzusetzen.
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15:37
Blockade am Zürcher Central beendet
Der Verkehr rund um den Zürcher Hauptbahnhof fliesst wieder: Die mehreren hundert Demonstrantinnen des Frauenstreiks haben ihre Blockade beendet und sind weiter gezogen.
Die Demonstrantinnen hatten kurz nach Mittag den Verkehrsknotenpunkt mit Bändern und Einkaufswagen abgesperrt. Tram-, Bus- und Autoverkehr kamen zum Erliegen.