- Der Genfer Strafgerichtshof hat den Rohstoffhändler Beny Steinmetz zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt.
- Ausserdem muss der Milliardär eine Kompensationszahlung von 50 Millionen Franken leisten.
- Das Gericht hält es für erwiesen, dass der Milliardär Schmiergelder bezahlt hat, um an Schürfrechte in Guinea zu kommen.
Das Genfer Gericht sprach am Freitag auch zwei Mitangeklagte in dem Korruptionsfall schuldig. Ein 58-jähriger französischer Geschäftsmann, der für Steinmetz in Afrika als «Türöffner» fungierte, wurde zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren und zur Kompensationszahlung von fünf Millionen Franken verurteilt. Auch in seinem Fall sah das Gericht alle Elemente von Korruption in der Sache für gegeben.
Eine bedingte Gefängnisstrafe von zwei Jahren und eine Zahlung von 50'000 Franken sprach das Gericht für eine 50-jährige Belgierin aus, die für Steinmetz' Firmenkonstrukt BSGR von Genf aus arbeitete.
Der heute 64 Jahre alte Steinmetz ist mit dem Abbau von Eisenvorkommen in Guinea reich geworden. Die Schürfrechte hat er sich laut Gerichtsurteil durch Bestechung fremder Amtsträger und Urkundenfälschung gesichert. Steinmetz, der eine Zeit lang in Genf residierte, lebt heute in Israel.
Steinmetz will Urteil anfechten
Steinmetz und sein Anwalt Marc Bonnant hatten die Vorwürfe pauschal zurückgewiesen und auf Freispruch plädiert. Sie wollen das Urteil anfechten.
Die Genfer Staatsanwaltschaft warf dem Geschäftsmann vor, 2005 einen «Korruptionspakt» mit dem damaligen guineischen Präsidenten Lansana Conté und dessen vierter Ehefrau Mamadie Touré geschlossen zu haben. Laut der Anklageschrift hatte die vierte Ehefrau von Conté einen grossen Einfluss auf ihren 2008 verstorbenen Ehemann.
Steinmetz soll Touré, die heute in den USA lebt, zwischen 2006 und 2012 zehn Millionen Dollar Bestechungsgelder gezahlt haben, unter anderem über Schweizer Bankkonten. Im Gegenzug soll die Beny Steinmetz Group Resources (BSGR) Konzessionen erhalten haben, um die Eisenvorkommen der Simandou-Mine zu nutzen. Die Bestechung soll auch zum Ziel gehabt haben, den Konkurrenten Rio Tinto auszubooten.
Die Genfer Staatsanwaltschaft warf Steinmetz ausserdem vor, zur Verschleierung dieser korrupten Machenschaften undurchsichtige Firmenkonstrukte geschaffen zu haben.