- Die Angeklagte soll im Oktober 2020 ihren Mann mit einem Baseballschläger getötet haben.
- Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord oder allenfalls vorsätzliche Tötung vor.
- Zum Prozessauftakt wies die Frau jede Schuld von sich.
Die Tat erschütterte Interlaken. Am 19. Oktober 2020 wurde der dorfbekannte Pächter des Restaurants «Des Alpes» tot in seiner Wohnung oberhalb der Gaststätte aufgefunden. Sein Schädel war zertrümmert, neben ihm lag ein blutverschmierter Baseballschläger.
Drei Wochen später verhaftete die Polizei die Ehefrau des Wirtes, eine ehemalige Profiboxerin. Seither befindet sich die damals 34-jährige Frau des 61-jährigen Opfers in Untersuchungshaft.
Kopf mit Baseballschläger eingeschlagen
Beim Prozessauftakt am Regionalgericht in Thun wies die Angeklagte am Montag jede Schuld von sich. Die Staatsanwaltschaft sieht dies anders. Der «Berner Oberländer» zitiert aus der Anklageschrift.
Die Angeklagte habe das Opfer in seiner Wohnung «unvermittelt und aus dem Hinterhalt» angegriffen. Und mit dem Baseballschläger heftig auf den Kopf eingeschlagen. Schädelbrüche, Blutungen, Hirnquetschungen: Die Schläge hätten zu massiven Verletzungen und zum Tod des Mannes geführt.
Die Indizien sprechen gegen die Angeklagte. Kriminalfachleute fanden Blutspritzer des Opfers an ihren Schuhen. An der blutigen Trainerjacke des Opfers wurden DNA-Spuren der Beschuldigten gefunden.
«Merkwürdige Typen» vor Restaurant
Das Gericht hat am Montagmorgen begonnen, die Angeklagte zu vernehmen. Sie habe Probleme mit ihrer Schulter gehabt, die nun operiert worden sei. Jetzt gehe es ihr wieder besser, sagte die Mittdreissigerin am Montag vor Gericht.
Der Verteidiger hatte am Vormittag dem Gericht verschiedene Anträge gestellt, unter anderem seien zahlreiche zusätzliche Zeugen zu befragen. Der Verteidiger liess durchblicken, dass es Zeugen gebe, die von merkwürdigen «Typen» berichteten, die im Restaurant des Interlakner Wirts aufgetaucht seien. Es soll um personalrechtliche Streitigkeiten gegangen sein. Die Männer sollen versucht haben, Lohnforderungen einzutreiben.
Das Gericht fällt das Urteil am kommenden Freitag.