Maximal 3.5 Tonnen schwer darf ein Fahrzeug in der Schweiz sein, wenn es in der Nacht fahren will. Ausnahmen gibt es zwar, aber nicht für den Transport von Geld. Das will der Waadtländer FDP-Nationalrat Olivier Feller ändern.
«Wenn man Schnittblumen in der Nacht in schweren Motorwagen transportieren will, ist das möglich», sagt Feller. Bei Geldtransporten sei dies allerdings verboten, «und das ist ein bisschen inkohärent – und ich möchte diese Inkohärenz korrigieren».
Panzerung bringt Sicherheit
Neben Lastwagen für Schnittblumen und verderbliche Lebensmittel sollen nun auch Geldtransporter in der Nacht schwerer als 3.5 Tonnen sein dürfen. Das schwer gepanzerte Fahrzeuge besser schützen, zeige das Beispiel Frankreich, sagte der Luc Sergy, Direktor des Verbands Schweizerischer Sicherheitsunternehmen, dem Westschweizer Radio RTS.
Weil wir in der Schweiz nachts nur mit leichteren Lieferwagen fahren dürfen, sind wir leichte Beute.
«Seit die Fahrzeuge in Frankreich schwerer gepanzert sind, gibt es weniger Überfälle», erklärt er. «Weil wir in der Schweiz nachts nur mit leichteren Lieferwagen fahren dürfen, sind wir leichte Beute.» Und deshalb verlagerten sich Überfälle in die Schweiz. Bei mindestens zwei Überfällen in der Romandie waren Täter aus Frankreich am Werk.
Keine Opposition auszumachen
Opposition gegen schwer gepanzerte Geldtransporter in er Nacht ist bisher nicht auszumachen. Kein Problem damit hat auch der Verkehrsclub der Schweiz. «Es handelt sich hier um einen Spezialfall, wo die Sicherheit von Ladung und von Menschen im Vordergrund steht», sagt VCS-Geschäftsleiter Anders Gautschi.
Nach der Überfallserie in der Romandie dürfen Schweizer Geldtransporter womöglich bald aufrüsten. Die Antwort des Bundesrates auf das Anliegen wird Ende August erwartet.