Die Departemente im Bundesrat sind verteilt: CVP-Bundesrätin Viola Amherd übernimmt das VBS, das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport. Sowohl die Offiziersgesellschaft als auch Alt-Bundesrat Arnold Koller (CVP), der das Departement selber einmal geleitet hat, sehen darin eine historische Chance. Denn im VBS stehen grosse Projekte an, vor allem eines.
Im Vordergrund stehen die Kampfflugzeuge
Koller empfindet den Verteidigungswillen in der Schweiz als ungebrochen, deshalb ist er optimistisch. Er glaubt daran, dass seine Parteikollegin die wichtigen Aufgaben im Departement anpacken wird. «Wenn man es geschickt ausnützt, kann man die Verteidigungsbereitschaft unseres Landes in die Zukunft retten.» Die CVP müsse eine glaubwürdige Politik betreiben. «Amherd kann das schwierige Geschäft der Kampfflugzeugbeschaffung neu anpacken und erfolgreich zum Ziel zu führen.»
Dass die neue Vorsteherin neue Kampfflugzeuge beschafft, hofft auch der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft, Stefan Holenstein. Amherd müsse nun relativ rasch einen mehrheitsfähigen Vorschlag bringen, einen, der «für die FDP- und die CVP-Seite tragbar ist, zusammen mit der SVP.» Die Offiziersgesellschaft habe alles Interesse daran, dass es zu einer tragbaren Lösung kommt.
Frischer Wind nach 23 Jahren
Auch ganz grundsätzlich steht Holenstein der neuen Amtsvorsteherin positiv gegenüber. Sie könne frischen Wind bringen und einen Kulturwandel im VBS anstreben. «Sie hat eine Aussensicht als Nicht-Militärfachfrau», das sei gut. Das VBS sei 23 Jahre lang der SVP unterstellt gewesen.
Er findet es überhaupt falsch, dass das VBS als Trostpreis oder als Zweitklassendepartement angesehen wird. Es gehe bei dieser Aufgabe schliesslich um die Sicherheit, die Stabilität und die Prosperität des Landes.
Darum sind auch Holenstein die Kampfflugzeuge ein Anliegen. Allerdings betont er: «Amherd darf hier keine Zeit verlieren. Sie muss das Projekt vorwärtsbringen.»