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Fahrverbot an der Langstrasse soll vorerst nur punktuell mit Bussen geahndet werden
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 16.10.2024. Bild: Keystone / Christian Beutler
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Regimeänderung an Langstrasse Weil es regelrecht Bussen hagelte: Stadt Zürich ändert Regime

Das Fahrverbot und der Bussen-Hagel an der Zürcher Langstrasse erhitzten die Gemüter. Nun krebst die Stadt teils zurück.

Die Stadt Zürich hat quasi im Stillen das Bussenregime an der Zürcher Langstrasse geändert. Wie eine Sprecherin gegenüber dem Regionaljournal Zürich Schaffhausen von Radio SRF bestätigt, hat die Polizei wegen Missachtung des Fahrverbots an der Langstrasse schon seit Juni keine Bussen mehr verteilt.

Es gehe nicht darum, möglichst viel Geld einzutreiben. Vielmehr wolle die Stadt das Verkehrsregime ändern – und so die Situation verbessern, begründet die Sprecherin den Entscheid. Deshalb war die Kameraanlage, welche die Autos im Fahrverbot registrierte, unterdessen ausgeschaltet. Vielmehr will die Stadt nun Wechsel-Anzeigen installieren, welche das Fahrverbot nur dann anzeigen, wenn es gilt. Und das heisst tagsüber von 05:30 bis 22:00 Uhr.

Langstrasse zur Abendzeit: Ein Mann weist die Autos auf das neue Fahrverbot hin
Legende: Zu Beginn des neuen Regimes wurden die Autofahrenden aufs Fahrverbot hingewiesen. Dennoch hagelte es später Bussen, was bei vielen zu Unmut geführt hat. Keystone / Ennio Leanza

Zum Hintergrund der Geschichte: Seit Ende September 2023 gilt an der Zürcher Langstrasse auf einem rund 60 Meter lange Teilstück der Strasse – zwischen der Diener- und Brauerstrasse – tagsüber in beiden Richtungen ein Fahrverbot für Autos und Motorräder. Seit Anfang 2024 registrierte dann eine Kamera alle Autofahrer, die sich nicht daran hielten. Die Kamera wurde installiert, weil sich zu Beginn zu wenig Autolenkerinnen und -lenker an das neue Fahrverbot gehalten hatten.

17'000 Bussen alleine in einem Monat

Sodann hagelte es Bussen – die Zahlen waren enorm: In einem Monat wurden rund 17'000 Autofahrer gebüsst. Kostenpunkt pro Busse: 100 Franken. Das spülte also tatsächlich einen Millionenbetrag in die Stadtkassen. Zwar informierte die Stadt anfangs des neuen Regimes die Autofahrer auch vor Ort – doch mangelte es später offenbar für die vielen Verkehrsteilnehmenden an einer klaren Kennzeichnung. Denn die Anzahl Bussen blieb hoch, wenn auch auf einem tieferen Niveau als zu Beginn.

Autokolonne in der Langstrassen-Unterführung.
Legende: Die Langstrasse ist eine vielbefahrene Strasse in der Stadt Zürich, was immer wieder auch zu politischen Diskussionen führt. Keystone / Steffen Schmidt

Die ganze Situation rund um das umstrittene Fahrverbot, welches auch in der Stadtpolitik zu Kritik geführt hat, soll mit der neuen Signalisation aber besser werden. Die Stadt arbeite mit Hochdruck an der neuen Signalisation. Wann genau die in Betrieb genommen wird, ist jedoch noch unklar. Das Projekt wird jedenfalls 2025 umgesetzt.

Kontrollen nur noch punktuell

Gleichzeitig betonte die Stadt indes, dass bis zur konkreten Umsetzung der neuen Signalisation nun nicht «freie Fahrt» herrsche, nur weil nicht mehr Bussen am Laufmeter ausgestellt werden. So würden auch weiterhin alle Durchfahrten registriert und gezählt, jedoch ohne die Bilder zu speichern, wie eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ausführte.

«Wir beobachten die Situation genau.» Nachdem die Zahl der Durchfahrten eine Zeit lang stabil geblieben sei, steige sie nun tendenziell wieder an. Die Stadtpolizei will daher demnächst wieder kontrollieren und auch Bussen ausstellen – allerdings nur punktuell.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 16.10.2024, 06:31 Uhr ; 

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