- Bundesrat Schneider-Ammann wird am Sonntag zu einer Reise nach Zentralasien aufbrechen.
- Die Region, die mittlerweile durch die Entwicklung der «Neuen Seidenstrasse» geprägt ist, berge viele Chancen für Schweizer Unternehmen, so das Wirtschaftsministerium.
- Gespräche in Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan auf der Agenda.
Einige Schweizer Firmen exportieren bereits jetzt Chemikalien, Pharmaprodukte und Maschinen nach Zentralasien. Für die meisten Schweizer Unternehmer allerdings ist diese Weltregion ein blinder Fleck.
«Länder mit sehr viel Potential»
Erwin Bollinger, Bereichsleiter im Staatssekretariat für Wirtschaft und Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge, möchte das gerne ändern. Und er nennt Gründe: «Diese Länder haben sehr viel Potential. Sie besitzen teilweise Rohstoffreserven, die sind interessant. Sie haben Potential auch von der Grösse her, von der geographischen Lage her.»
Es geht um Kasachstan, Usbekistan und Kirgistan. Diese Länder könnten in Zukunft wichtiger werden. Grund dafür ist das Projekt der «Neuen Seidenstrasse», das die chinesische Regierung vorantreibt. Dazu werden unter anderem in den Ländern Zentralasiens die Infrastrukturen und Verkehrswege ausgebaut.
Seit Jahren gute Kontakte
Das biete grosse wirtschaftliche Chancen, ist Erwin Bollinger überzeugt: «Es gibt die Möglichkeit, dass der Handel vertieft werden kann. Das auch die Wege kürzer werden. Und das bringt auch der Schweiz als Land mit einer wichtigen Exportwirtschaft Möglichkeiten neue Märkte zu erschliessen oder bestehende Märkte auf effizienterem Wege zu bedienen.»
Die Voraussetzungen für Schweizer Unternehmen seien eigentlich gut, findet Bollinger, der den Bundesrat und die Wirtschaftsdelegation auf der Reise nach Zentralasien begleitet. Denn die Schweiz hat zu den Ländern der Region bereits seit Jahren gute Kontakte dank Entwicklungsprojekten und dank der engen Zusammenarbeit in der gemeinsamen Weltbank- und Währungsfonds-Gruppe. Diese Kontakte sollen jetzt verstärkt werden.
Treffen mit Staatspräsident und Premiers
Und der Wirtschaftsminister wird hochrangige Gesprächspartner treffen, betont Bollingen: «Bundesrat Schneider-Ammann wird auf dieser Reise einen Staatspräsidenten und drei Premierminister treffen. Er wird dann auch weitere Minister treffen. Das sind natürlich priviligierte Kontakte, die dann auch die Wirtschaftsvertreter, die mitkommen werden, nützen können.»
Doch neben allen Chancen gibt es für ausländische Unternehmer in Zentralasien auch ein paar Herausforderungen. Sie müssen vor allem lernen mit der verbreiteten Korruption und der schwerfälligen Bürokratie umzugehen.