Offiziell bestätigt ist es noch nicht, aber am Dienstag liess die EU-Kommission in Brüssel verlauten, dass sie das Schweizer Covid-Zertifikat ab Freitag anerkennen will. Noch müssen die EU-Länder zustimmen, doch das dürfte eine Formsache sein. Deshalb geht auch Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit davon aus, dass die Anerkennung in wenigen Tagen Tatsache ist.
Das sei eine gute Sache für alle, die nach Italien, Spanien, Griechenland oder in andere EU-Länder verreisen wollen, sagt Bianca Gähweiler, Sprecherin von Hotelplan, des grössten Schweizer Reiseveranstalters: «Es ist ein wichtiger Schritt. Dieses Zertifikat wird das Reisen bestimmt erleichtern.» Allerdings werde sich am Freitag wohl nicht direkt sehr viel ändern: Denn bereits jetzt funktioniere die Einreise in die EU-Länder gut. Hotelplan hat kaum Meldungen über Probleme erhalten.
Rechtssicherheit und stressfreie Ferien
Von einem wichtigen Schritt spricht auch der Zürcher Anwalt Martin Steiger. Er ist spezialisiert auf digitales Recht. «In formaler Hinsicht ist diese Anerkennung sehr wichtig, denn sie bringt Rechtssicherheit. Wenn man reist, hat man in diesen Pandemie-Zeiten eine Sorge weniger.»
Gerade für die Schweizer Seele sei ein solches Zertifikat eine gute Sache, denn als typische Schweizerin oder typischer Schweizer wolle man schliesslich korrekt sein: «Dann ist es einfacher, wenn man weiss, dass das Zertifikat anerkannt ist und es keine Probleme geben sollte. Man ist erleichtert und kann das Reisen und die Ferien vielleicht mehr geniessen.»
Das Reisen bleibt kompliziert
Aktuell ist es noch so, dass verschiedene EU-Länder wie zum Beispiel Frankreich bei der Einreise noch zusätzliche Formulare oder Bestätigungen verlangen. Doch sobald das Schweizer Covid-Zertifikat anerkannt wird, dürfte diese Pflicht wegfallen.
Offiziell entscheiden werden die EU-Länder aber erst nächste Woche. Doch weil das Reisen in Pandemie-Zeiten kompliziert bleibt, empfiehlt es sich für alle Reisenden: Am besten vor der Abreise noch einmal die genauen Bestimmungen des Ferienlandes prüfen – und damit keinen Ärger bei der Einreise riskieren.