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Forderungen der Jungparteien zur AHV
Aus Echo der Zeit vom 25.05.2019. Bild: Keystone
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Rentenversorgung in Schieflage So stehen die Jungparteien zur AHV

Die AHV gerate immer mehr in eine finanzielle Schieflage und das mache ihr Sorgen, betont Camille Lothe. Die 25-Jährige ist Präsidentin der Jungen SVP des Kantons Zürich. Sie kämpfte als Co-Präsidentin des bürgerlichen Komitees gegen die Steuer- und AHV-Vorlage.

Junge SVP: Umlageproblem angehen

Damit stand Camille Lothe letzten Sonntag zwar auf der Verliererseite, aber sie bleibt dabei: Die AHV brauche jetzt eine echte, strukturelle Reform. «Ab 2020 kommt ja die sogenannte Babyboomer-Generation langsam in Rente. Und da wird sich das Problem eben verschärfen. Und wir müssen tatsächlich darüber sprechen, wie wir dieses Umlageproblem angehen. Und das heisst tatsächlich, dass wir über das Rentenalter sprechen müssen.»

Camille Lothe
Legende: Die AHV brauche jetzt eine echte strukturelle Reform, sagt SVP-lerin Camille Lothe. Keystone

Junge CVP: Lob für bundesrätlichen Vorschlag

Eine Diskussion über ein höheres Rentenalter fordert auch Sarah Bünter, die Präsidentin der Jungen CVP Schweiz.

Sinnvoll sei jetzt aber ein schrittweises Vorgehen. Deshalb unterstützt die junge Christdemokratin den Plan des Bundesrates, das Rentenalter der Frauen an dasjenige der Männer anzugleichen und auf 65 Jahre anzuheben. «Das ist ganz klar ein Schritt für eine mehrheitsfähige Lösung, was der Bundesrat vorschlägt und für uns somit auch ein Schritt in die richtige Richtung.»

Sie sei aber auch der Überzeugung, dass dieser Schritt den demografischen Entwicklungen langfristig nicht standhalten werde. Deshalb werde man früher oder später nicht um eine generelle Erhöhung des Rentenalters herumkommen.

Sarah Bünter
Legende: Auf der Linie des Bundesrats: Sarah Bünter von der Jungen CVP. Keystone

FDP: Forderung nach höherem Rentenalter

Die Jungfreisinnigen wollen in einem Monat sogar eine Volksinititiave lancieren, die das allgemeine Rentenalter auf 66 Jahre anheben will.

Juso: Körperliche Arbeit nicht ausser Acht lassen

Ganz anders als die bürgerlichen Jungparteien positionieren sich die Jungsozialisten. Sie wehren sich gegen eine Erhöhung des Frauenrentenalters wie auch gegen eine generelle Erhöhung des Rentenalters.

Das Argument, viele Leute würden ja gerne länger arbeiten, lässt Juso-Präsidentin Tamara Funiciello nicht gelten. «Die Jungen Bürgerlichen argumentieren eigentlich vor allem für Leute, die in einem Büro sitzen.» Sie würden aber sicher nicht für das Pflegepersonal argumentieren, so Funiciello, das zum Beispiel schon heute Mühe habe, bis 65 zu arbeiten, weil die körperliche Arbeit wahnsinnig streng sei. Und: «Sie argumentieren sicher nicht für die Bauarbeiter.»

Tamara Funiciello
Legende: Körperliche Anstrengung werde ausgeblendet, kritisiert Juso-Präsidentin Tamara Funiciello die Bürgerlichen. Keystone

Die Jungparteien erheben Forderungen und äussern ihre Bedenken ohne Rücksicht auf anstehende Wahlen oder auf potenzielle politische Bündnispartner.

Gerade deshalb können sie dazu beitragen, dass die öffentliche Diskussion über die AHV ohne Scheuklappen und Denkverbote geführt wird.

Die Jungparteien sollten auch deshalb ernst genommen werden, weil es bei diesem Thema um die Zukunft der Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht.

Kompromiss nötig

Gleichzeitig ist aber auch klar, dass sich bei der konkreten politischen Arbeit im Parlament bürgerliche und linke Politiker weiterhin um Kompromisse bemühen werden. Denn die Geschichte der letzten 20 Jahre zeigt, dass ohne Brückenschlag zwischen den politischen Lagern AHV-Reformen kaum mehrheitsfähig sind.

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