In der internationalen Rangliste der Pressefreiheit hat die Organisation «Reporter ohne Grenzen» (RSF) die Schweiz auf Platz 10 gesetzt von 180 bewerteten Ländern. Die Schweiz büsste gegenüber dem Vorjahr zwei Ränge ein.
Trotzdem: Die Schweiz gehöre damit zu jenen Staaten, in welchen die Informationsfreiheit am besten geschützt sei, schreibt RSF. Die Schweizer Sektion macht sich aber grosse Sorgen: In der Corona-Pandemie hätten die Feindseligkeiten gegenüber Medienschaffenden und Medien auch hierzulande stark zugenommen.
Der Journalismus sei der «wichtigste Impfstoff gegen die Desinformation», schreibt RSF weiter. In 73 Prozent der 180 bewerteten Länder werde dieser jedoch ganz oder teilweise blockiert. In diesen Ländern herrsche ein sehr schlechtes, schlechtes oder zumindest problematisches Umfeld für die Pressefreiheit.
Pandemie festigt Repression
Angeführt wird die Rangliste der Pressefreiheit weiterhin von den nordischen Staaten Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark.
Aus der Spitzengruppe rausgeflogen ist Deutschland, das zwei Ränge einbüsste und neu auf Platz 13 liegt. «Hauptgrund dieser Bewertung ist, dass Gewalt gegen Medienschaffende in Deutschland im Jahr 2020 eine noch nie da gewesene Dimension erreicht hat», begründete die Organisation die Herabstufung.
Schlusslichter bleiben mit kleineren Verschiebungen China, die Ex-Sowjetrepublik Turkmenistan in Zentralasien, Nordkorea und das afrikanische Eritrea. «In so unterschiedlichen Staaten wie China, Venezuela, Serbien und Kosovo wurden Medienschaffende wegen ihrer Corona-Berichterstattung festgenommen», lautet das Fazit der globalen Umfrage. In China sitzen mehr als hundert Medienschaffende im Gefängnis, mehr als in jedem anderen Land der Welt.