Die CVP Schweiz hat mit Bedauern Kenntnis vom Rücktritt ihrer Bundesrätin Doris Leuthard genommen. Sie sei «eine einzigartige Leitfigur» gewesen. Als Bundespräsidentin habe Leuthard die Schweiz auch auf internationaler Ebene stets glaubwürdig und gewinnbringend vertreten.
Für Gerhard Pfister, Parteipräsident der CVP, ist klar, Doris Leuthard war eine der stärksten Persönlichkeiten, die der Bundesrat in den letzten Jahrzehnten gesehen hatte. «Sie wird in Erinnerung bleiben, als eine Bundesrätin mit einem starken Gestaltungswillen, starker Gestaltungskraft und hohem Charisma.» Pfister galt als möglicher Kandidat für ihre Nachfolge, hat sich aber bereits selbst aus dem Rennen genommen. «Ich bin kein Kandidat, sondern Parteipräsident.»
Konstruktiver Dialog von links bis rechts
Albert Rösti, Parteipräsident der SVP lobt die abtretende Leuthard. Er schätze es, dass sie zwischen dem Menschen und der inhaltlichen Positionierung unterscheiden konnte. «Das hat stets zu einem konstruktiven Dialog geführt. Ich denke, das war letztlich auch ihr Erfolgsrezept», so Rösti weiter.
Auch via Twitter gab es einige Rückmeldungen zu Doris Leuthards Abgang. Stefan Müller, Nationalrat CVP (SO) bedankt sich bei seiner Parteikollegin für die geleistete Arbeit – und lobt sie unter anderem für ihre Stärke und dossierfestigkeit.
Schweizer Geschichte geprägt
Lobende Worte gab es auch von Petra Gössi, Präsidentin der FDP. «Ich hab sie immer als positiv wahrgenommen, als energievolle Kraft. Und ich glaube auch, dass das dem Bild der Schweiz gut getan hat und auch der Landesregierung.»
Auch von links gibt es viel Lob: «Sie war eine ausserordentliche Bundesrätin, wirklich eine Staatsfrau, und sie hat auch die neuere Geschichte der Schweiz geprägt», so Roger Nordmann, SP-Fraktionschef. Mit dem Atomausstieg, der Energiewende und der Stärkung der Infrastruktur möchte Nordmann der abtretenden Bundesrätin danken. Er hofft, dass die CVP eine starke Persönlichkeit als Kandidaten für den freiwerdenden Bundesratssitz aufstellen kann – wenn möglich eine Frau.
Webliche Nachfolgerinnen erwünscht
Für einige Politiker ist bereits klar: Sie wünschen sich für beide bundesrätlichen Vakanzen eine weibliche Nachfolge. Balthasar Glättli schreibt via Twitter, dass dies eine einmalige Chance für FDP und CVP sei, mit mindestens vier guten «KandidatINNEN» dafür zu sorgen, dass wieder 3 Frauen im Bundesrat sind.