Wer in der Gastrobranche tätig ist, weiss es nur zu gut: Es gibt keine dicken Margen und wenn die Fixkosten steigen, kann es eng werden.
Dies könnte bald noch stärker der Fall sein, denn der Bundesrat könnte die Zinsen von 1.5 Prozent auf Covid-Kredite erneut erhöhen.
«Senkung würde Branche und KMU helfen»
Für einige Gastrobetriebe wäre eine erneute Erhöhung fatal, sagt Casimir Platzer von Gastrosuisse. Er fordert gar eine Senkung der Zinsen. «Wir hoffen, dass der Bundesrat die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Lage vieler KMU in Betracht zieht und den Zins wieder senken wird.» Dies würde der Branche und den KMU helfen.
Es waren die Gastrobetriebe, die vor vier Jahren die meisten Covid-Kredite des Bundes bezogen haben. Damals öffnete der Bund die Geldspeicher teils zum Nulltarif, eine beispiellose Aktion. Dass Zinsen ein Thema werden könnten, wussten die Kreditnehmer und somit die Gastronomen aber bereits damals.
Trotzdem stören sie sich heute daran. «Der Bundesrat hat gesagt, dass er die Zinsen jährlich überprüfen wird. Er hat aber auch gesagt, dass er bei einer Interessenabwägung mit Sicherheit die 100'000 KMU unterstützen wird und nicht die 123 Banken», so Platzer.
Zinserhöhung scheint eher unrealistisch
Noch sind die Zinsen der Covid-Kredite vergleichsweise niedrig. Diese in der aktuellen Wirtschaftslage zu erhöhen, dürfte laut SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp jedoch nicht einfach sein. «Tatsächlich liegt der Zinssatz der Nationalbank über dem Zinssatz der Covid-Kredite. Allerdings wird an den Finanzmärkten derzeit eifrig darüber spekuliert, dass die Notenbank bereits im März die Zinsen senken könnte.» Das scheine überoptimistisch zu sein.
Aber in einem Klima, wo man über Zinssatz-Senkungen spreche, nun die Zinsen nochmals anzuheben, scheine ein Signal zu sein, das politisch nur schwer verstanden werden dürfte, so Lipp.
Noch ist unklar, ob sich die Gastronomen auf höhere Zinsen einstellen müssen. Dies dürfte der Bundesrat Ende März entscheiden.