- Der Fahrleitungsdefekt zwischen Bern und Bern Wankdorf ist behoben, wie die SBB mitteilt.
- Seit 18 Uhr verkehrt die S-Bahn wieder fahrplanmässig. Seit 20 Uhr rollen auch die Fernverkehrszüge wieder.
- Bis Betriebsschluss ist jedoch mit Einschränkungen und Zugsausfällen zu rechnen.
- Die Fahrleitungsstörung hatte seit Freitagmorgen zu massiven Behinderungen im Ost-West-Bahnverkehr geführt.
Die umfangreichen Reparaturarbeiten an der Fahrleitung dauerten bis in die Abendstunden. Ab 18 Uhr fuhren die S-Bahnen wieder weitestgehend, wie SBB-Sprecher Raffael Hirt sagte. Seit 20 Uhr verkehren auch die Fernverkehrszüge wieder. Es werde aber eine Weile dauern, bis sich der Fahrplan einpendle.
Es ist jedoch bis Betriebsschluss mit Verspätungen und einzelnen Zugsausfällen zu rechnen. Reisende werden gebeten, vor der Reise unbedingt den Online-Fahrplan zu konsultieren.
Ursache unbekannt
Die Störung ereignete sich um 8.30 Uhr unmittelbar vor dem Osteingang des Hauptbahnhofs Bern. Der ICE 61 der Deutschen Bahn (DB) von Basel nach Interlaken blieb nach der Ausfahrt mit einem abgerissenen Stromabnehmer zwischen Bern und Wyler (Wankdorf) stehen. Dabei wurde auch die Fahrleitung beschädigt.
Die Ursache der beschädigten Fahrleitung wird nun abgeklärt. Im Vordergrund steht entweder ein technischer Defekt an der Fahrleitung oder am ICE-Zug.
Zwei Züge evakuiert
Wegen der Störung blieben zwei Züge im Nadelöhr zwischen Wankdorf und Bern stehen und mussten evakuiert werden. Betroffen war eine Komposition der S-Bahn S4 nach Thun sowie der ICE der DB. Betroffen waren laut Angaben der SBB insgesamt 300 bis 400 Passagiere.
Auch in der Berner Vorortsgemeinde Schönbühl wurde eine Fahrleitung beschädigt. Der Bahnverkehr zwischen Burgdorf (BE) und Bern war deshalb entsprechend eingeschränkt. In Schönbühl war der Bahnhof jedoch einspurig in Betrieb.
Notbetrieb am Nachmittag
Am frühen Freitagnachmittag zog die SBB ein Notfallkonzept auf. Sie öffnete eines von vier Ein- und Ausfahr-Geleisen sowie einige kurze Perrons des Hauptbahnhofs Bern wieder. Es verkehrten jedoch nur einzelne S-Bahnzüge mit beschränkter Kapazität. Von einer Totalsperre während der Reparaturarbeiten sah die SBB ab.
Geprellte dürfen mit Kulanz rechnen
Die durch die Störung um die Transportleistung geprellten Passagiere dürfen laut Hirt auf Entschädigung hoffen, wenn sie sich beim Kundendienst der SBB melden. «Sie dürfen mit Kulanz rechnen.» Vom kleinen Zwischenfall mit grosser Wirkung dürften laut Schätzung von Hirt zehntausende Reisende in der ganzen Schweiz betroffen gewesen sein.