Immer wieder Negativmeldungen wegen dem neuen Doppelstockzug, sehr viele Verspätungen und der tragische tödliche Unfall eines Zugbegleiters, der in einer Türe eingeklemmt wurde. Seit dreieinhalb Jahren steht Monika Ribar an der Spitze des SBB-Verwaltungsrats, ein so schwieriges Jahr habe sie noch nicht erlebt.
Mit der Kumulation der Ereignisse sei ein Punkt erreicht worden, wo auch das System an seine Grenzen gekommen sei. Die Probleme mit den Doppelstockzügen FV-Dosto seien nur die Spitze des Eisbergs gewesen, sagt Monika Ribar. Der akute Personalmangel, insbesondere bei den Lokomotivführern, habe der SBB schwer zu schaffen gemacht.
Das schleckt keine Geiss weg: Wir haben im Moment viel zu viele Verspätungen im System.
Die unmittelbare Folge davon seien laut Monika Ribar spürbare Verspätungen gewesen: «Das schleckt keine Geiss weg: Wir haben im Moment viel zu viele Verspätungen im System.» Dies war auch einer der Gründe, weshalb die SBB das ganze Jahr über immer wieder in der Kritik stand.
Grosse Hoffnungen in neuen Chef
Ein grosser Teil des Unmuts richtete sich gegen SBB-Chef Andreas Meyer. Dieser hat in der Zwischenzeit seinen Rücktritt bekannt gegeben, ab April 2020 übernimmt Vincent Ducrot. Doch auch der SBB-Verwaltungsrat stehe in der Pflicht, sagt Monika Ribar: «Wir tragen die Verantwortung dafür, wo das Unternehmen heute steht.»
Es ist wichtig, dass wir wieder Ruhe ins System bringen können.
Die Bahn arbeite hart daran, die Probleme zu lösen. Insbesondere die Pünktlichkeit, die Sicherheit und die Sauberkeit der Züge müssten dringend verbessert werden, so die Verwaltungsratspräsidentin. Sie verspricht sich viel vom neuen SBB-Chef: «Es ist wichtig, dass wir wieder Ruhe ins System bringen können.»
Doch die Probleme würden sich nicht kurzfristig lösen lassen. Es werde weiterhin zu viele Verspätungen geben: «Wir haben wahnsinnig viele Baustellen – und diese werden nicht weniger. Aber wir müssen die Leute nun halt auch viel proaktiver informieren.»