Darum geht es: Überschwemmungen in Zermatt und ein Murgang im Misox. Die Schweiz wurde kürzlich von schweren Unwettern heimgesucht. Solche Wetterereignisse können an Gebäuden grosse Schäden anrichten. Bei diesen sogenannten Elementarschäden kommen die Gebäudeversicherungen ins Spiel.
Welche Schäden übernehmen Gebäudeversicherungen? Die Gebäudeversicherung decken sowohl Feuer- als auch Elementarschäden ab. Zu den Elementarschäden gehören Schäden, die insbesondere durch Sturm, Überschwemmung, Hagel, Felssturz, Lawinen und Erdrutsch verursacht wurden. Übernommen werden dabei die Kosten für Schäden am Gebäude oder an mit dem Gebäude verbundenen Anlagen wie beispielsweise Heizungen oder Solarpanels.
Die Gebäudeversicherung kommt nicht für Schäden auf, die durch rückgestautes Kanalisationswasser nach Unwettern oder durch aufsteigendes Grundwasser verursacht werden. In diesem Fall ist eine Wasserversicherung nötig. Diese übernimmt auch Schäden durch geplatzte Leitungen. Für alle beweglichen Gegenstände ist die Hausratversicherung zuständig.
Nehmen Unwetter in der Schweiz zu? «Vor allem lokale Unwetter mit starken Windböen, aber auch Hagelzüge haben zugenommen», sagt Karin Rüttimann, Leiterin Schaden bei AXA Schweiz. Von einem Trend könne man aber nicht sprechen. Auch Michael Wieser, Direktor der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG betont, dass es in den letzten Jahrzehnten immer wieder solche Ereignisse gegeben habe – beispielsweise der Sturm Lothar 1999 oder das Grosswetterereignis in Luzern 2021.
Wie sind die Gebäudeversicherungen aufgestellt? Die kantonalen wie auch die privaten Gebäudeversicherungen sind für solche Grosswetterereignisse gut aufgestellt. Bei den Kantonalen Gebäudeversicherungen gilt das Solidaritätsprinzip: «In der Kantonalen Gebäudeversicherung sind die einzelnen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer untereinander solidarisch. Auf nationaler Ebene bieten wir von der Vereinigung Rückversicherungsschutz und die Kantonalen Gebäudeversicherungen helfen sich bei Extremwetterereignissen auch untereinander aus», sagt Wieser.
Kommt es zu einem Prämienanstieg? «In der Vergangenheit konnten wir solche Grosswetterereignisse gut bewältigen», sagt Wieser. Wie sich die Tarife langfristig entwickeln, hänge von verschiedenen Faktoren ab: Baukostenteuerung, der Art und Weise, wie gebaut wird oder den klimatischen Veränderungen. «Längerfristig werden wir das sicher im Auge behalten», sagt der Direktor der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen VKG.
Wie können sich Eigenheimbesitzer vor Unwetterschäden schützen? Zum einen könne man sich auf der Plattform «Schutz vor Naturgefahren» selbst informieren, sagt Wieser. Indem man seine Adresse eingibt, kann man sein Eigenheim finden und nach Gefahrenarten oder Bauprodukten suchen. «Zum anderen kann man mit einer Fachperson schauen, wie man sein Eigenheim am besten schützen kann.»