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Polizei rettet Flüchtlinge aus Lieferwagen
Aus Schweiz aktuell vom 06.09.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 21 Sekunden.

Schlepper festgenommen 23 Flüchtlinge aus überfülltem Lieferwagen in Nidwalden befreit

  • Die Kantonspolizei Nidwalden hat am Montag in Hergiswil NW 23 Flüchtlinge aus einem überfüllten Lieferwagen befreit.
  • Sie seien stehend, ungesichert und auf engstem Raum transportiert worden.
  • Ein mutmasslicher Schlepper wurde festgenommen, wie die Kantonspolizei mitteilt.
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Kripo-Chef Senad Sakic: «Das war ein Zufallstreffer»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 06.09.2022. Bild: Kantonspolizei Nidwalden
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Der Lieferwagen mit italienischem Kennzeichen war auf der Autobahn A2 in Richtung Norden unterwegs, als er um 6:30 Uhr von der Polizei im Rahmen einer Verkehrskontrolle angehalten wurde. Laut Senad Sakic, Chef der Nidwaldner Kriminalpolizei, handelte es sich dabei um einen Zufallstreffer: «Wir hatten keine speziellen Hinweise, unsere Leute haben den Wagen aus purem Instinkt angehalten», sagt er.

Eine Decke und zwei Petfläschli befinden sich im hinteren Teil des Lieferwagens. Der Lieferwagen scheint sehr klein.
Legende: Die Flüchtenden seien mehrere Stunden ohne Pause im fensterlosen Laderaum eingeschlossen gewesen. Kantonspolizei Nidwalden

Die Polizei lag mit ihrem Instinkt richtig: Im fensterlosen Laderaum des Lieferwagens stiess sie auf 23 Flüchtlinge aus Afghanistan, Indien, Syrien und Bangladesch, alle zwischen 20 und 50 Jahren alt.

«Sie waren sichtlich erschöpft, denn sie waren bereits mehrere Stunden stehend und ohne Pause und Verpflegung unterwegs», so Sakic, der von einem «menschenunwürdigen Transport» spricht; die Fahrt müsse physisch wie auch psychisch eine grosse Belastung gewesen sein. Die Geflüchteten seien vom Rettungsdienst versorgt worden. Gegenwärtig befinden sie sich in der Flüchtlingsunterkunft in Stansstad.

Die Schweiz war nicht das Ziel der Geflüchteten

Das Ziel der Menschen waren Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, dies hätten die polizeilichen Befragungen ergeben. «Ein Teil der Menschen gab an, über Rumänien nach Italien gelangt zu sein, andere waren bereits in Italien und reisten dann mit dem Zug nach Mailand», sagt der Nidwaldner Kripo-Chef Senad Sakic. «Dort wurden sie von einem Schlepper in Empfang genommen und zum Lieferwagen geführt.»

Es ist ein weisser Lieferwagen auf einem Parkplatz.
Legende: Der Lieferwagen mit italienischem Kennzeichen war auf der Autobahn A2 in Richtung Norden unterwegs, als er von der Polizei im Rahmen einer Verkehrskontrolle angehalten wurde. Kantonspolizei Nidwalden

Der 27-jährige Fahrer des Lieferwagens, der in Italien wohnhaft ist, wurde festgenommen. Die Nidwaldner Staatsanwaltschaft hat gegen ihn ein Verfahren wegen Verdachts auf Menschenschmuggel eingeleitet.

Der Mann gebe an, nichts von seiner menschlichen Fracht gewusst zu haben, sagt Kripo-Chef Sakic. «Bei einer ersten Befragung sagt er, er habe den Auftrag gehabt, den Wagen von Mailand nach Basel zu chauffieren, dort hätte ihn dann ein anderer Fahrer übernommen.»

Zu den Untersuchungen beigezogen wurde auch das Nidwaldner Amt für Migration.

Audio
Archiv: «Kampf gegen Schlepper bringt den Flüchtlingen nichts»
aus Echo der Zeit vom 29.08.2015.
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 19 Sekunden.

Regionaljournal Zentralschweiz, 06.09.2022, 08:31 Uhr ; 

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