Die Schweizerische Post schliesst bis 2028 rund jede fünfte ihrer Filialen. Damit werden in vier Jahren noch 600 Poststellen und 2000 bediente Standorte zur Verfügung stehen. Stellen dürften deswegen keine abgebaut werden.
Übertreibt es die Post mit der Schliessung ihrer Filialen oder muss sie so handeln? Darüber gehen die Meinungen in Bern auseinander.
Keine Freude am Abbau haben SP und die Mitte:
Martin Candinas, Mitte-Nationalrat aus dem Kanton Graubünden
«Es ist eine schlechte Nachricht. Es ist eine schlechte Nachricht für die ganze Schweiz. Auf der anderen Seite wissen wir, wie die Entwicklung ist. Und für mich als Vertreter des Berggebietes ist am wichtigsten, dass dort das Angebot und der Service optimal sind.»
David Roth, SP-Nationalrat aus dem Kanton Luzern
«Mich stört, dass die Post Fait accompli macht, wieder mehr einfach auf ihre eigene Buchhaltung, auf ihren eigenen Profit in den Büchern schaut, anstatt auf den Profit der Bevölkerung, den Service public.»
SVP und FDP hingegen betonen, die Post solle als Unternehmen durchaus selbst entscheiden:
Andri Silberschmidt, FDP-Nationalrat aus dem Kanton Zürich
«Wenn die Bevölkerung immer weniger Briefe verschickt und immer mehr online macht, was soll dann die Post machen? Sie kann dann nicht einfach nicht reagieren.»
Esther Friedli, SVP-Ständerätin aus dem Kanton St. Gallen
«Es war absehbar, dass die Post ihr Filialnetz zusammenstreichen wird, aber dass es jetzt in dieser Grösse ist, das erstaunt mich. Für mich ist zentral, dass die Post ihr Dienstleistungsangebot flächendeckend weiterhin macht, vor allem auch im ländlichen Raum.»