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Lichtblick für syrische Erdbebenopfer mit Familie in der Schweiz
Aus Tagesschau vom 17.02.2023.
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Schneller zum Visum Beschleunigtes Visumsverfahren für syrische Erdbeben-Betroffene

  • Die Schweizer Botschaft im Libanon prüft neu im beschleunigten Fast-Track-Verfahren Visa-Gesuche von syrischen Erdbeben-Betroffenen.
  • Auf diesem Weg können Überlebende, die in der Schweiz nahe Verwandte haben, für drei Monate hierherkommen.
  • Der Weg nach Beirut dürfte aber eine grosse Hürde sein.

Schon länger war klar, dass die Schweiz türkische und syrische Erdbebenopfer gleich behandeln möchte. Doch ist das nicht so einfach: In Syrien gibt es keine Schweizer Botschaft, und das Assad-Regime ist keine Regierung, mit der man einfach zusammenarbeiten könnte. Bisher gab es darum für syrische Erdbeben-Überlebende im Gegensatz zu jenen aus der Türkei nicht die Möglichkeit, in einem beschleunigten Verfahren um ein Visum für die Schweiz zu bitten.

Menschen sitzen vor Zelten.
Legende: Überlebende des Erdbebens sitzen in der von Rebellen kontrollierten Stadt Harem vor Zelten, die nach dem Erdbeben auf einem Schulhof errichtet wurden. Reuters/Mahmoud Hassano

Doch nun hat das Staatssekretariat für Migration (SEM) entschieden: Die Schweizer Botschaft in Beirut, die für Syrien zuständig ist, wird entsprechende Gesuche im Fast-Track-Verfahren prüfen. Der Weg in den Libanon dürfte aber für viele Betroffene eine grosse Hürde sein, wie auch SEM-Sprecher Reto Kormann einräumt: «Das wird nicht einfach sein, dort hinzukommen, zumal sie wiederum ein gültiges Dokument benötigen, das ihre Identität ausweist. Denn wir, aber auch die syrischen und libanesischen Behörden, haben aus Sicherheitsgründen ein Interesse daran, zu wissen, wer aus- respektive einreist.»

Flüchtlingshilfe fordert humanitäre Visa

Dafür hat die Schweizerische Flüchtlingshilfe Verständnis. Allerdings fordert sie, nicht nur Menschen mit nahen Verwandten für drei Monate zu erlauben, auf private Kosten in die Schweiz zu reisen. Die Lage in Syrien sei so verheerend, sagt Mediensprecher Lionel Walter, dass die Schweiz mehr Menschen aufnehmen müsse. «Humanitäre Visa wären ein gutes Instrument dafür.»

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Diese Forderung dürfte politisch allerdings keine Chance haben. In den Asylzentren drängen sich bereits die Menschen: Zurzeit kommen wöchentlich rund 500 Ukrainerinnen und Ukrainer, dazu stellen pro Woche 600 Personen aus anderen Ländern Asylgesuche.

Wer Ehepartner oder -partnerin, Kinder, Grosseltern oder minderjährige Enkel aus dem syrischen Erdbebengebiet zu sich holen will, wird darum für sie auch einen Weg nach Beirut zur Schweizer Botschaft suchen müssen. Wie schwierig das ist, zeigt eine Zahl: Dort sind gemäss Bund bisher erst sechzig Gesuche eingegangen. In Istanbul mehr als 1500.

Tagesschau. 17.02.2023, 19.30 Uhr

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