Zum Inhalt springen
Video
Velobahnen: In den Niederlanden beliebt, für die Schweiz interessant
Aus Tagesschau vom 13.04.2023.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 1 Sekunde.

Schnellstrassen fürs Velo Velobahnen: die Niederlande als Vorbild für die Schweiz

In den Niederlanden sind Schnellstrassen für Velos ein Erfolg. Auch in der Schweiz sollen sie Pendlerinnen und Pendler vom Auto aufs Velo bewegen.

53 Prozent aller Pendlerinnen und Pendler in der Schweiz fahren mit dem Auto zur Arbeit. Auf dem Velo oder E-Bike dagegen sind es nur 9 Prozent. Damit mehr Menschen aufs Zweirad umsteigen, könnten Schnellstrassen für Velos die Lösung sein. Die sogenannten Velobahnen sind Strassen ausschliesslich für Zweiräder und verbinden Agglomerationen mit Städten.

Die Niederlande als Vorreiter

In den Niederlanden entstehen seit 2015 mehrere hundert Kilometer solcher Velobahnen. Sie führen typischerweise entlang den bekannten Pendlerstrecken, jedoch getrennt vom Autoverkehr. In der Regel sind sie kreuzungsfrei oder die Velos sind vortrittsberechtigt.

Sjors van Duren ist Stadtplaner und Mobilitätsexperte aus Nijmegen im Osten des Landes. Er ist Initiator der ersten Velobahn der Welt und erklärt den Vorteil von solch breiten Velostrassen: «Ab vier Meter kann man in beide Richtungen nebeneinander fahren und miteinander reden.» Ebenso könnten auch E-Bikes die weniger schnellen Velos ohne Probleme überholen.

Sjors van Duren auf einer Velobahn.
Legende: Veloexperte Sjors van Duren hat die erste Velobahn in den Niederlanden geplant. SRF

Velobahnen sind in den Niederlanden ein Erfolg. Bei einigen Strecken ging der Verkehr auf den Autobahnen mit dem Bau der Velobahnen um bis zu zehn Prozent zurück.

Auch für die Schweiz?

Auch hierzulande gibt es Potenzial für solche Projekte. Eine Analyse des Bundesamts für Strassen Astra zeigt, dass Velobahnen vor allem im Mittelland und rund um die grossen Agglomerationen der Städte Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf sinnvoll wären. Sie würden parallel zu Autobahnen oder Bahnlinien verlaufen.

Erwin Wieland, stellvertretender Direktor des Astra, sagt: «Mit den zunehmenden E-Bikes sind die Velobahnen eine deutlich attraktivere Alternative als noch vor zehn Jahren.» Studien des Astra zeigen, dass im Idealfall zwei bis vier Prozent der heutigen Belastungen auf den Autobahnen ersetzbar wären.

Konkret geplant sind die Routen von Lyss nach Biel, von Solothurn nach Grenchen sowie von Zürich nach Baden und Wetzikon.

Eine Schweizerkarten mit den geplanten Velorouten Biel – Lyss, Solothurn, Grenchen, Zürich Baden/Wetzikon
Legende: Grafik: SRF Quelle: Astra

Doch die Umsetzungen in der Schweiz seien laut Wieland nicht ganz einfach. «Die Schweiz ist ein sehr dicht besiedeltes Land.» In den Städten und Agglomerationen, wo das Potenzial am grössten ist, sei der Platz knapp. «Eine der grössten Herausforderungen wird es sicher sein, diese Velobahnen räumlich irgendwo noch hinbauen zu können», erklärt er.

Tagesschau, 13.04.2023, 12:45 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel