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Schüsse auf Marienbild Sanija Ameti verlässt die GLP

  • Sanija Ameti tritt aus der GLP aus. Das hat die GLP Zürich gegenüber SRF bestätigt.
  • In einer Mitteilung übt die Zürcher Politikerin und Co-Präsidentin von Operation Libero Kritik an der Partei – dahingehend, dass ihre politischen Möglichkeiten beschränkt gewesen seien.
  • Ob sie in der Politik bleiben wird, gibt sie nicht an.
  • Ameti war in die Schlagzeilen geraten, nachdem sie auf ein Marienbild geschossen hatte.

Der Schritt sei nach reiflicher Überlegung gefallen. Sie könne bei der GLP nicht mehr ihre liberalen und demokratischen Werte einbringen und die Schweizer Politik mitgestalten. Dies sei für sie der Grund gewesen, in die Politik zu gehen.

Die Partei sei über den Austritt am Dienstagvormittag informiert worden, sagte Nora Ernst, Co-Präsidentin der GLP des Kantons Zürich, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Ameti informierte auch die GLP Schweiz. Die GLP nehme den Austritt zur Kenntnis, heisst es in einer Mitteilung. Parteipräsident Jürg Grossen wünscht ihr «viel Erfolg für die Zukunft».

Polizei untersucht Schüsse auf Marienbild

Im Dezember hat die Zürcher Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen die Politikerin eröffnet: Sie untersucht, ob die 32-Jährige mit Schüssen auf ein Marienbild die Glaubens- und Kultusfreiheit gestört hat.

Im vergangenen September hatte Ameti in einem Keller mit einer Luftpistole geschossen – sie durchlöcherte dabei eine Katalogseite eines Auktionshauses, das ein Bild von Maria und Jesus zeigte. Bilder davon veröffentlichte sie kurzzeitig auf Instagram

Wirbel in der Partei

Die Schüsse hatten einen grossen Wirbel ausgelöst. Ein Teil der GLP distanzierte sich von Ameti. Die Zürcher Kantonalpartei hatte ein Ausschlussverfahren eröffnet, das GLP-Parteichef Grossen nach Bekanntwerden der Affäre gefordert hatte.

Dieses sei derzeit noch geführt worden, ohne dass ein abschliessender Entscheid vorliege, sagte Ernst. Das Verfahren sei nun mit dem angekündigten Austritt ohne Abschluss obsolet geworden.

Politische Zukunft bleibt offen

Ameti schrieb in ihrer Mitteilung, ihre Zeit bei der GLP sei von wertvollen Erfahrungen und einer konstruktiven Zusammenarbeit geprägt gewesen. Ob sie weiterhin in der Politik bleiben will, schreibt Ameti nicht.

Fragen zu ihrem Parlamentsmandat in der Stadt Zürich beantwortete die Politikerin bisher ebenfalls nicht. So bleibt offen, ob sie austritt oder allenfalls als Parteilose oder in einer anderen Fraktion weitermacht.

Regionaljournal Zürich, 21.01.2025, 12:03 Uhr ; 

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