Laut Swissmedic sind bis zum 30. Juni dieses Jahres insgesamt 14 Berichte bekannt, die im Zusammenhang mit der Einnahme hormoneller Verhütungsmittel zu einer tödlichen Lungenembolie geführt haben. Der erste Fall ereignete sich 1991. Der Letzte im Januar dieses Jahres. Swissmedic bestätigte eine entsprechende Meldung des «Tages Anzeigers».
Die Frauen waren zwischen 17 und 49 Jahre alt, in der Hälfte der Fälle waren sie unter 30. Bei neun der Betroffenen lag laut Swissmedic ein Risikofaktor für Venenthrombosen oder Lungenembolien vor, dies verursacht durch Übergewicht, geerbte Vorbelastungen oder eine lange Flug- oder Autoreise.
Fall Céline schockierte
Die Debatte um die Nebenwirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln hat kürzlich neuen Aufwind erhalten. Vor fünf Jahren erlitt die 16-jährige Céline nach der Einnahme von Antibabypillen eine schwere Lungenembolie, seither ist sie schwerstbehindert. Eine Schadenersatzklage gegen den Pharmakonzern Bayer scheiterte vor dem Zürcher Bezirksgericht.
Die Klage gegen Bayer wird nun von der Familie Célines und der Krankenkasse CSS vor das Obergericht weitergezogen. Laut der CSS habe Bayer zu wenig vor dem Thrombose-Risiko gewarnt und so die Sorgfaltspflicht verletzt.