Im Jahr 2014 waren in der Schweiz 4,6 Prozent der Bevölkerung so arm (EU-Schnitt: 18,6 Prozent), dass sie aufgrund materieller Entbehrungen deutlich erschwerte Lebensbedingungen hatten. Sie waren beispielsweise nicht in der Lage, innerhalb eines Monats eine unerwartete Ausgabe von 2500 Franken zu tätigen.
9,7 Prozent der Bevölkerung hatten zudem nicht die Mittel, eine Woche pro Jahr auswärts Ferien zu machen (EU-Schnitt 36,9 Prozent). Bei Personen in Einelternfamilien betrug dieser Anteil 22,6 Prozent. 1,7 Prozent der Personen waren nicht in der Lage, sich jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit wie Fleisch, Fisch oder eine vegetarische Entsprechung zu leisten.
6,6 Prozent gemäss Skos von Armut betroffen
Im Jahr 2014 waren 6,6 Prozent der Bevölkerung oder rund 530'000 Personen von Einkommensarmut gemäss den Richtlinien der Sozialhilfe betroffen. Darunter waren 123'000 Erwerbstätige (3,3 Prozent der Bevölkerung). Zu den am stärksten armutsgefährdeten sozialen Gruppen gehörten Alleinerziehende, Nichterwerbstätige und Personen ohne nachobligatorische Ausbildung.
Mässig starke Ungleichheit bei Einkommen
Im Jahr 2014 lag die Einkommensungleichheit in der Schweiz unter dem europäischen Durchschnitt: Die Summe der Einkommen der reichsten 20 Prozent war 4,4-mal so hoch wie jene der ärmsten 20 Prozent. Im europäischen Durchschnitt betrug dieser Wert 5,2.
Die ausgeprägtesten Ungleichheiten der Einkommensverteilung wiesen Serbien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Rumänien und Spanien auf. Am geringsten war der Unterschied zwischen den Reichsten und den Ärmsten in Island und Norwegen.