Asbest ist verboten. Dennoch fallen in der Schweiz dem wärmedämmenden Werkstoff auch heute noch Menschen zum Opfer. Von 1939 bis heute betraf das 1594 Menschen. Die Suva erbrachte dafür Versicherungsleistungen in der Höhe von rund 690 Millionen Franken. Grund genug, ihre Massnahmen zur Asbestbekämpfung zu verstärken.
Vorstoss in zwei Schritten
Viel menschliches Leid könnte verhindert werden, sagte Martin Gschwind, Abteilungsleiter Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bei der SUVA. Das bedinge jedoch, dass Betroffene besser über die Risiken informiert seien.
Um dies zu bewerkstelligen, geht die Suva zwei Wege. Zum Einen bietet die Versicherung ihren ehemals asbest-exponierten Versicherten an, sich freiwillig einer Low-Dose-Spiral-Computertomographie zur Früherkennung von Lungenkrebs zu unterziehen.
Zum anderen bietet sie Immobilienbesitzern und Liegenschaftsverwaltern eine Online-Anwendung an, mit der eine erste Asbest-Risikoeinschätzung vorgenommen werden kann. Mit Hilfe von Anleitungen und Beispiel-Abbildungen können auf einfache Weise alle Räume des Hauses sowie die erkannten Asbestquellen erfasst und dokumentiert werden.