Zum Inhalt springen

Schweiz Arbeitgeber wollen mehr Spielraum

Von Unternehmerseite her werden Rufe nach einer offeneren Auslegung des neuen Verfassungsartikels zur Zuwanderungskontrolle laut. Bundesrat Johann Schneider-Ammann zeigte bei seiner Rede am Arbeitgebertag Verständnis für diese Forderung.

Was Rang und Namen hat in der Schweizer Wirtschaft traf sich in Lausanne am Arbeitgebertag. Die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative bereitete vielen Teilnehmern Sorge – und dabei vor allem die Frage, wie sich Europa auf die schweizerischen Umsetzungsideen reagieren wird.

Der Arbeitgeberverband fordert eine Umsetzung des Verfassungstextes, die möglichst nahe am Freizügigkeitsabkommen mit der EU bleibt. Den kürzlich publizierten Vorschlag des Bundesrats hält er für ungeeignet.

Kündigung der Bilateralen wäre «das Schlimmste»

«Wir sind im Moment nicht glücklich», sagt Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt. Auf der einen Seite herrsche grosse Unsicherheit in der Wirtschaft. «Die Unternehmen wissen nicht, woran sie sind. Das ist noch schlimmer als schlechte Nachrichten.»

Die Unternehmen wissen nicht, woran sie sind. Das ist noch schlimmer als schlechte Nachrichten.
Autor: Valentin Vogt Präsident Arbeitgeberverband

Auf der anderen Seite bestünden Differenzen mit den Vorschlägen des Bundesrates, die laut Vogt zu wenig auf die Bedürfnisse der Wirtschaft Rücksicht nehmen würden. «Wir sind der Meinung, hier besteht mehr Spielraum. Diesen möchten wir nutzen.» Ansonsten gerieten die Bilateralen Verträge in Gefahr. «Das wäre das Schlimmste.»

Das Stimmvolk verlangte ausdrücklich Kontingente

Bundesrat Johann Schneider-Ammann zeigte in seiner Rede am Arbeitgebertag Verständnis für die Forderung der Wirtschaft nach einer einer möglichst offenen Auslegung des Verfassungsartikels über die Masseneinwanderung.

Audio
Gespräch mit Valentin Vogt vom Arbeitgeberverband
aus SRF 4 News aktuell vom 26.06.2014.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 21 Sekunden.

«Nur: Volkswille, Verfassungstreue und Zuwanderungseinschränkung sind nicht interpretierbare Aufträge», betonte der Wirtschaftsminister. Dieser Volksentscheid verlange ausdrücklich ein Kontingentsystem. Er betonte zudem, dass die Verhandlungen mit der EU sehr schwierig würden.

Doch auch für den Bundesrat sei klar, dass die Bilateralen Verträge nicht aufs Spiel gesetzt werden dürften. Sie seien die Grundlage, auf der der heutige Wohlstand basiere. Gleichzeitig bremste er mögliche Erwartungen diesbezüglich. «Ich will es nicht schönreden: Es wird schwierig sein, die beiden Enden – also den innenpolitischen Auftrag und die europäische Akzeptanz – zusammenzubringen.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel