US-Kunden waren den Schweizer Banken schon lieber als heute. Das Abkommen zwischen der Schweiz und den USA über Steuerauskünfte, das so genannte Fatca-Abkommen, bekommen viele amerikanische Bankkunden zu spüren.
Aber auch manche Schweizer leiden zunehmends unter Fatca. Dies erklärt Banken-Ombudsmann Hanspeter Häni im Gespräch mit Radio SRF.
Es handelt sich um Kunden, die in den USA steuerpflichtig sind, weil sie beispielsweise dort einen Wohnsitz haben oder Doppelbürger sind. Verschiedene Schweizer Banken kündigen solchen Kunden die Bankkonten oder gar die Hypotheken. Damit wollen die Banken verhindern, dass sie Probleme mit der US-Steuerbehörde bekommen.
Steuerpflichtig ist in den USA auch, wer sich in den letzten drei Jahren jeweils mehr als 180 Tage dort aufgehalten hat. Dabei spielt die Nationalität keine Rolle. Auch Inhaber einer Green Card gehören zu jenen Kunden, welche die Banken «US Persons» nennen.
«Es gibt Banken, die einfach diesen Aufwand nicht mehr betreiben wollen», so Häni. Das Risiko, mit US-Behörden Probleme zu bekommen, sei einem Teil der Banken von vornherein zu gross. Die Kundenbeziehungen mit «US Persons» – darunter eben auch Schweizer – würden deshalb gekündigt.
Spezielle Situation
Zwar hätten sich noch nicht viele bei Ombudsmann Häni gemeldet. Doch für die Betroffenen könne die Lage sehr schwierig werden, sagt dieser. «Aktuell haben wir ein paar Fälle, wo Kunden mit US-Status ihre Hypothek gekündigt erhielten.» Wenn einen die eigene Hausbank auf diese Weise plötzlich rauswerfe, dann werde die Situation, wie Häni es ausdrückt, «speziell».