Hanfanbau und Besitz sind in der Schweiz strafbar. Seit einige Städte ihre Pilotprojekte für einen legalen Cannabis-Konsum vorgestellt haben, wittern jedoch auch Schweizer Bauern das Geschäft mit dem grünen Kraut. Das schreibt die Zeitung «Schweiz am Sonntag».
Gefahr von Diebstahl wäre gross
Doch innerhalb des Bauernverbands ist man sich offenbar nicht einig, was den Anbau von Hanf anbelangt. Auf der einen Seite haben Dutzende Bauern bereits ihr Interesse bekundet. Andreas Wyss, Geschäftsführer des Berner Bauernverbandes, sagt: «Sie wollten wissen, woher man eine Bewilligung bekommt, um Hanf anbauen zu können». Das Interesse sei da, Alternativen zur besiherigen Produktion zu finden.
Für Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbandes, dagegen wäre das keine gute Entwicklung: «Die Hauptaufgabe der Schweizer Landwirtschaft ist es, gesunde und regionale Lebensmittel für die Bevölkerung zu produzieren.» Es sei wichtig, dass die Bauern ihre Hauptaufgabe darin sähen. Zudem wäre der Hanfanbau nicht einfach umzusetzen. «Es wäre vor allem vor der Ernte schwierig, die Felder zu sichern – und die Gefahr des Diebstahls wäre sehr gross», meint Ritter.
Problemlos im Anbau
Die Sorge über Ernte-Diebstähle scheint auch für Andreas Wyss berechtigt. Dennoch macht für ihn der Hanfanbau Sinn. Denn Hanf ist relativ anspruchslos in der Produktion und kann auch in hügeligen Gegenden gut angebaut werden. «Aus meiner Sicht macht es Sinn, Dinge, die in der Schweiz konsumiert werden und hier produziert werden können, auch tatsächlich hier zu produzieren», so Wyss.
Wie lukrativ das Geschäft mit Drogenhanf wäre, darüber kann spekuliert werden. Mehr als etwa Weizen würde es allerdings einbringen.