Der Schweizerische Bauernverband (SBV) und die Gruppe um SVP-Nationalrat Rudolf Joder haben sich nach drei intensiven Verhandlungsrunden doch noch geeinigt: Sie werden gemeinsam eine Volksinitiative für die Ernährungssicherheit lancieren.
Der Kompromissvorschlag sei sehr wichtig, um «diesem ganzen Projekt noch mehr Schub und noch mehr Fahrt zu geben», sagte SBV-Präsident Markus Ritter. Auch Joder zeigte sich zufrieden: «Wir konnten verschiedene wichtige Punkte einbringen», sagte der SVP-Nationalrat. Er habe die ganze Diskussion als sehr konstruktiv erlebt.
Zunächst hatten mehrere Gespräche zwischen dem SBV und der SVP ergebnislos geendet. Beide Seiten hatten auf ihrer Textversion beharrt. Die Bauern wie auch die SVP liebäugelten mit einer Initiative, welche die inländische Produktion stärken soll. In den Augen von SVP-Parteipräsident Toni Brunner hatte der Vorschlag des Bauernverbandes «zu wenig Fleisch am Knochen».
Details des Kompromisses noch unklar
Über den Inhalt des Kompromisses liegen noch keine Details vor. Zuerst müsse der SBV-Vorstand am nächsten Freitag dem genauen Wortlaut des Initiativtextes und der Zusammensetzung des Komitees zustimmen, sagte SBV-Präsident Ritter.
Der Startschuss für die Unterschriftensammlung soll am 4. Februar 2014 fallen. Mit dem Volksbegehren wollen die Initianten die inländische Produktion stärken. Noch unklar ist, ob sie einen fixen Selbstversorgungsgrad in die Verfassung schreiben wollen.
Uniterre und Grüne mit eigener Initiative
Auch die Bauerngewerkschaft Uniterre hat eine Initiative für Ernährungssouveränität ins Auge gefasst. Allerdings gehe sie in vielen Bereichen weiter als die Initiative der Bauern und der SVP, erklärte Valentina Hemmeler Maïga, Dossierverantwortliche bei Uniterre.
Schliesslich planen auch die Grünen eine Volksinitiative zur Landwirtschaft. Sie wollen höhere Standards für importierte Nahrungs- und Futtermittel verlangen. Geben die Delegierten im Januar grünes Licht, wollen die Grünen vom Frühling an Unterschriften sammeln.