Gut 33‘000 Personen haben letztes Jahr in der Schweiz die Masernimpfung nachgeholt. Das seien viel zu wenige, sagt Thomas Burgener, der Präsident des Komitees für eine Schweiz ohne Masern: «Diese Zahl liegt weit unter dem, was wir für letztes Jahr angestrebt hatten.»
Drei- bis viermal mehr Personen müssten es sein. Mit dieser geringen Anzahl Neuimpfungen lässt sich das Ziel des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) nicht erreichen. Das Ziel war, dass die Schweiz bis Ende 2015 wie andere europäische Länder masernfrei sein soll.
Zwei Impfdosen sind nötig
Erst seit 1976 empfehlen die Behörden, sich gegen die Masern impfen zu lassen. Die Impfung mit zwei Dosen, so wie sie heute gemacht wird, wird erst seit 1996 breit angewendet. Deshalb sind viele Erwachsene heute gegen Masern nicht geschützt, ausser, sie haben die Krankheit durchgemacht.
Harmlos ist die Krankheit nicht. Bei zehn Prozent der erkrankten Kinder kommt es zu Komplikationen. Ohne die Impfung gäbe es etwa 20 Todesfälle pro Jahr, schätzen die Gesundheitsbehörden. Burgener sagt: «Man darf diese hochansteckende Krankheit nicht unterschätzen.»
Er hofft, dass sich künftig auch in der eher impfskeptischen Ost- und Innerschweiz mehr Menschen gegen Masern impfen lassen.