Eigentlich wehrte sich Bremgarten nie gegen die Asylunterkunft, die der Bund für drei Jahre im Truppenlager der Armee einrichten wollte. Die Stadt stellte lediglich einige Spielregeln auf. Asylbewerber sollten die Schulanlagen nicht betreten und eben auch nicht das Schwimmbad.
Dies sorgte im heissen Sommer für grosse Empörung. Stadtammann Raymond Tellenbach würde deshalb nun, drei Monate später, aufgrund des Medienhypes auf ein solches Verbot verzichten.
Im Bremgarten ist nach der grossen Debatte Ruhe eingekehrt. Asylbewerber und die Bremgartner leben nun in einer Gemeinde und offenbar klappt dies ganz gut.
Keine Belästigungen der Bevölkerung
Auch Stadtammann Tellenbach hat bisher kaum negative Reaktionen erhalten. Er ist überrascht wie gut, es läuft und gibt zu, dass er mit grösseren Problemen gerechnet hat.
«Bisher sind die Erfahrungen durchwegs positiv, mit kleinen Ausnahmen. Das sind der Alkoholkonsum und ein leichter Anstieg der Ladendiebstähle. Aber sonst haben wir keine Probleme festgestellt. Es gab keine Belästigungen und es ist erstaunlich gut abgelaufen.»
Gute Betreuung verhindert Probleme
Mögliche Gründe dafür sind: Die Asylsuchenden werden von 17 Personen betreut, die sich 13,5 Stellen teilen. Dazu kommt Sicherheitspersonal für eine Bewachung rund um die Uhr. Zahlen dazu wollten die Verantwortlichen nicht bekannt geben. Die Asylbewerber werden zudem beschäftigt, teils mit Arbeitsprogrammen.
Kommt hinzu, dass die Unterkunft nicht voll belegt ist. Zurzeit sind es 113 Asylbewerber. Platz hätten 150, erklärt Michael Glauser vom Bundesamt für Migration. «Wir haben in den vergangenen Monaten tiefere Asylgesuchszahlen als auch schon. Wir haben mehr Platz. Das trägt auch zur Entspannung bei», sagt Glauser.