Im Tessin dürfen rund 10'000 Rustici umgebaut werden. Der Bund hat seinen Rekurs gegen den Tessiner Nutzungsplan «Landschaften mit schützenswerten Bauten» teilweise zurückgezogen. Offen bleibt die Zukunft von rund 1500 Rustici, wie der Kanton mitteilte.
Mit dem formalen Rückzug des Rekurses geht ein langjähriger Streit zwischen dem Bund und dem Kanton Tessin zu Ende. Die Mehrheit der betroffenen Rustici unterliegt keiner juristischen Blockade mehr.
Das Bundesamt für Raumentwicklung akzeptiert nun grösstenteils die vom Kanton definierten erhaltenswerten Kulturlandschaften und Kriterien für die Umnutzung von Rustici. Das Tessiner Departement für Raumordnung hatte – nach dem Rekurs im Jahr 2010 – diverse Änderungen am Nutzungsplan vorgenommen.
«Es wurden beispielsweise die Vorschriften für den Umbau der Rustici präzisiert», sagte Moreno Celio, Direktor der Tessiner Umweltbehörde. Sie würden den Besitzern der ehemaligen Ställe genauestens vorschreiben, wie Mauern, Türen, Fenster und Dächer beim Ausbau in Zweitwohnungen zu behandeln und schützen seien. Neu sei die konkrete Anforderung, dass auch das Umland gepflegt werden müsse.
Bisher kaum Anfragen für Rustici-Ausbau
Im Gegenzug habe der Bund die Zone reduziert, in der er die Umnutzung der Rustici für widerrechtlich hält. Von den insgesamt rund 11'500 Rustici befinden sich jetzt nur noch 1500 Rustici in der «roten Zone».
Für insgesamt 10'000 Gebäude gebe es nun formal grünes Licht. Das Tessiner Departement für Raumordnung erwarte nun aber keine Flut von Bauanträgen, sagte Moreno Celio. «Seit mehreren Monaten ist inoffiziell schon bekannt, dass die Rustici, die nicht in die beanstandeten Gebiete fallen, bald ausgebaut werden können. Bisher gingen bei uns aber nur wenige Anfragen ein.»