Bundespräsident Johann Schneider-Ammann hat auf dem Flughafen Zürich US-Vizepräsidenten Joe Biden und dessen Ehefrau Jill Biden empfangen. Joe Biden führt die US-Regierungsdelegation am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos an, das am Mittwoch beginnt.
Vertiefter Austausch bei der Berufsbildung
Das Leitmotto der 46. WEF-Jahrestagung ist die «vierte industrielle Revolution» und ihre Auswirkungen auf die Beschäftigung. Bei ihrem informellen Treffen am Flughafen sind Schneider-Ammann und Biden denn auch übereingekommen, den Austausch bei der Berufsbildung zu vertiefen.
Die verstärkte Zusammenarbeit der Schweiz und der USA bei der Berufsbildung wurde lanciert mit der Teilnahme von Jill Biden am ersten internationalen Berufsbildungskongress der Schweiz 2014 in Winterthur. Sie hatte sich damals beeindruckt gezeigt vom Modell der schweizerischen Berufslehre, diesem «unique swiss model».
Im Unterschied zum Schweizer System lernen Jugendliche in den USA die praktische Berufsausbildung nicht in einem Unternehmen, sondern lernen den Beruf nur in der Schule. Der spätere, oftmals schwierige Einstieg in die Praxis folgt erst danach.
Dank an Schweiz für Rolle bei Gefangenen-Austausch
Ausser über die Kooperation im Bildungsbereich sprachen die beiden Politiker auch über internationale Fragen und die engen Beziehungen der beiden Staaten. Wie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung mitteilte, wiederholte Biden den Dank der Vereinigten Staaten für die «wichtige Unterstützung» der Schweiz beim unlängst erfolgten Gefangenenaustausch zwischen den USA und dem Iran. Beide Seiten betonten am Montag die ausgezeichneten Beziehungen der beiden Staaten.
Der Bundespräsident unterstrich das grosse Interesse der Schweiz am Stand der laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der Europäischen Union über das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP). Schneider-Ammann erklärte, die Schweiz zähle darauf, dass für Drittstaaten eine Tür offen stünde, sich dem Abkommen gegebenenfalls anzuschliessen.