Die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF) und die parlamentarische Gruppe Tibet sind enttäuscht. Sie hatten den Bundesrat gebeten, den Dalai Lama im April zu empfangen – und erhielten eine Absage.
«Keine offizielle Anfrage von tibetischer Seite»
Allerdings werden dieses Mal nicht terminliche Gründe angeführt, sondern politische. Die Schweiz pflege keine diplomatischen Beziehungen mit der tibetischen Exilregierung, heisst es.
Die Schweiz habe die Exilregierung nicht anerkannt, erläuterte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Aussendepartements. Aus Schweizer Sicht sei Tibet eine autonome Region innerhalb Chinas. Abgesehen davon habe der Bundesrat keine offizielle Anfrage von tibetischer Seite erhalten.
Von China eingeschüchtert?
Die Volksrepublik betrachtet Regierungstreffen mit dem Dalai Lama als «Ermutigung für den tibetischen Separatismus». Die Haltung des Bundesrates habe wohl mit den laufenden Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit China zu tun, so die GSTF.
Das Bundeshaus bleibt dem Dalai Lama indes nicht gänzlich verschlossen: Nationalratspräsidentin Maya Graf werde seine Heiligkeit empfangen, schreibt die GSTF.